Freiheit ist ein religiöser Begriff. Wer mit dem Ziele der Freiheit Revolutionär ist, ist ein religiöser Mensch, Revolutionär sein ohne religiös zu sein, heißt mit revolutionären Mitteln andre als freiheitliche Ziele ansreben. Anders gesagt: Revolutionäre Entschlossenheit kann aus einer seelischen Not stammen, aus dem Empfinden der Unerträglichkeit von Zwang, Gesetz und Entpersönlichung – dann ist sie religiös; sie kann auch stammen aus der nüchternen Errechnung von Zweckmäßigkeit, wenn sich unter ihren Faktoren die Revolution als unumgängliches Mittel erwiesen hat – dann ist sie positivistisch. Der Positivist, – das ist der kirchliche Mensch im Gegensatz zum religiösen, der Leugner der Wildheit, des Rausches und der Utopie: der Dogmatiker und Fatalist, dem die Freiheit eine Kleinbürger-Phantasie und der Kampf ums Dasein eine Bestimmungs-Mensur scheint. Hier wird zu Revolutionären gesprochen, deren revolutionäres Ziel die Freiheit ist. Freiheit ist ein gesellschaftlicher Zustand, dessen Fundament die freiwillige Vereinbarung der Menschen zu gemeinsamer und einander ergänzender Arbeit und zur gegenseitigen Verbürgung des Lebens und seiner Güter bildet. Der gesellschaftliche Zustand der Freiheit beruht auf der Freiheit der Persönlichkeit, die Freiheit des Einzelnen aber findet ihre Grenze an der Freiheit der Gesamtheit; denn wo nicht alle Menschen frei sind, kann keiner frei sein. Das Ringen um diese Freiheit, die unvereinbar ist mit irgend welcher Art Obrigkeit, gesetzlichem Zwang, angeordneter Disziplin oder staatlicher Gewalt, ist die religiöse Idee der Anarchie. Zu ihrer Verwirklichung bedarf es der revolutionären Umwälzung der Grundlagen des gesellschaftlichen Zusammenlebens der Menschen, will sagen der Schaffung der materiellen Basis, auf der allein Freiheit möglich ist: das ist ökonomische Gleichheit. Wir Anarchisten sind Sozialisten, Kollektivisten, Kommunisten, nicht weil wir in der gleichmäßigen Regelungen von Arbeitsleistung und Produktenverteilung die letzte Forderung menschlicher Glückseligkeit erfüllt sähen, sondern weil uns kein Kampf um geistige Werte, um Vertiefung und Differenzierung des Lebens möglich scheint, – und eben dieser Kampf ist der Sinn der Freiheit –, solange die Menschen unter ungleichen Bedingungen geboren werden und heranwachsen, solange geistiger Reichtum in materieller Armut ertrinken, geistige und seelische Armseligkeit im Glanze erkaufter Macht und Bildung als Reichtum strahlen kann. Gleichheit hat mit dem, was heute Demokratie heißt, nicht das mindeste zu schaffen. Die Gleichheit der bürgerlichen Demokratie beschränkt sich auf die Anerkennung, daß jede zur Stimmabgabe zugelassene Person als eine Stimmeinheit zu zählen sei. Dabei ist die Mehrheit der Stimmen selbstverständlich immer der Klasse verbürgt, die durch ihre wirtschaftlichen Privilegien fast den gesamten Beeinflussungsapparat beherrscht; überdies sind aber die Institutionen, für die gewählt werden darf, ihrer Art nach nur geeignet, Bestehendes zu erhalten und zu verwalten. Mag die Mehrheit der Wähler immerhin mit revolutionären Absichten votieren, die Gewählten, welcher Programmrichtung sie auch angehören mögen, können in ihren Körperschaften niemals anders als konservativ handeln. Sozialismus und Freiheit ist auf dem Wege der Demokratie nicht zu erlangen; Demokratie aber im Sinne von Freiheit und Gleichheit ist nur auf dem Boden des restlos verwirklichten Sozialismus möglich. Diese eigentliche Demokratie, die die Herrschaft der Gesamtheit über sich selbst, das ist die Selbstbeherrschung jedes Einzelnen im Bewußtsein seiner gesellschaftlichen Mission, bedeutet, bedingt wirtschaftliche und rechtliche Gleichheit, die die Voraussetzung aller Freiheit ist. Nirgends in der Welt steht der religiöse Drang nach Freiheit tiefer im Ansehn als bei den Deutschen. Der Positivismus, als philosophisches Prinzip von dem Franzosen Comte aufgerichtet, fand seinen realen Nährboden in dem Lande, das schon den Sieg des brutalen Rationalisten Martin Luther über den glühenden Weltstürmer Thomas Münzer erlebt hatte. Das ist die ganze Geschichte Deutschlands: immer und überall zertrampelt das Schema und die Formel den lebendigen Geist, die Schulweisheit den Impuls des Inneren Wissens, die Kirche die Religion. Der stärkste Geist der deutschen Geniezeit, Goethe, imponiert den Deutschen nicht durch seine apollinische Natur, sondern durch seine robuste Lebensauffassung, und sie verehren ihn, weil er seinen phänomenalen Verstand so gut bürgerlich zu kleiden wußte und weil er den Oberlehrern die bequeme Phrase des gesättigten Appetits geliefert hat, daß, wo Gleichheit sei, keine Freiheit bestehn könne. Von den innigsten Geistern jener Zeit, Hölderlin und Jean Paul, weiß der Deutsche wenig, und warum der Versuch der Romantiker, vor den Stiefeltritten des Preußenschneids in Mythologie und Mystizismus zu flüchten, in fade Sentimentalität umschlug, um endlich vom Literatentum der Börne und Laube im Positivismus begraben zu werden – darüber machen sich die Leute keine Gedanken. Das junge Deutschland – das war literarischer Positivismus, verschärft mit Hegelei. Der Positivismus, die Philosophie der nüchternen Gegebenheiten, die letzten Endes Gelehrsamkeit mit Wirklichkeit verwechselt, und der Hegalinianismus, das uniforme Metternichtum des Geistes, dessen apodiktische Abstraktionen und dialektische Gaukeleien den Irrsinn produzieren, alles Wirkliche vernünftig zu finden, – diese beiden Denkfesseln mußten sich gleichzeitig um die Willensgelenke der Deutschen legen, um ihre beste Eigenschaft, den Kosmopolitimus, zu vernichten und an seiner Stelle im Geistigen, wie im Politischen den Zentralismus, das natonale Reglement, das „;Staatsbewußtsein“; wachsen zu lassen. Das Preußentum, das Luthertum – in der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts, als der Kapitalismus Deutschland zu industrialisieren begann, gebar es aus der Banalität der konkretesten und der Verschrobenheit der abstraktesten aller Philosophien die Theorie seiner Geistverlassenheit und der in kapitalistischen Formen entbrannte Klassenkampf in Deutschland sah die Gegner auf beiden Seiten den gleichen philosophischen Strick ergreifen, – nur faßten ihn beide am entgegengesetzten Ende an. Bismarck spaltete Deutschland und schuf das zentrale Reichsgebilde mit dem Preußenkönig als Kaiser an der Spitze, so den Boden bereitend für die hemmungslose Entfaltung des kapitalistischen Besitzmonopols; Karl Marx spaltete die Arbeiter-Internationale, warf Bakunin und alle Revolutionäre hinaus, die der Selbstverantwortlichkeit des Proletariats, seinem Freiheitswillen und seiner Entschlußkraft mehr zutrauten als den Rechenkünsten festbesoldeter Revolutions-Manager und machte aus der Religion des Sozialismus die Kirche der Sozialdemokratie. Bismarck arrangierte drei Kriege, um den Agrar-, Industrie-, und Börsenkapitalisten die nötige Ellenbogenfreiheit für die Ausbeutung der menschlichen Arbeitskraft zu schaffen; Marx schrieb eine für die Zeit ihres Entstehens meisterhafte, aber sehr professorale Analyse des Kapitals, die er mit einer von Hegel entlehnten abstrakten Philosophie garnierte, wonach der Kapitalismus die naturnotwendige Konsequenz der sich am Faden der historischen Dialektik abspulenden Menschheits-Entwicklung sei und der historische Materialismus sein Aufschwellen bis zu der Überfülle bedinge, die ihn unter Nachhilfe der unausweichlichen proletarischen Revolution von selber platzen lassen werde. Bismarck praktizierte den Obrigkeitsstaat, dessen Machtfundament von der Kommandogewalt des Unteroffiziers über den Rekruten gestützt wurde; Marx kopierte in Partei und Gewerkschaft die Disziplin und den Drill, die Subordination und Schnauzerei des Kasernenstaates und übernahm dazu von der katholischen Kirche die Unfehlbarkeit des Papstes und Avancement-Stufenfolge nach dem Grade ergebener Frömmigkeit. Bismarck endlich ordnete seinen Staat nach dem Prinzip des autoritärsten Zentralismus, wie es den Wünschen und den Interessen der ausbeutenden Bourgeoisie entsprach, und Marx proklamierte diese Organisationsform als die dem Proletariat nach der Machtergreifung ebenfalls gemäße des „;Arbeiterstaates„;. So wuchsen im neuen Deutschen Reich zwei feindliche Stämme aus derselben Wurzel, einer öden und phantasielosen Autoritätslehre; genährt von den gleichen Kräften, gedanken- und begeisterungsloser Disziplin und anspruchsvollem und gänzlich unfruchtbarem Bürokratismus; beide entschlossen, jede Konkurrenz mit allen Mitteln der Macht oder doch des Machtwillens niederzuschlagen: Bismarck den nationalen Kapitalismus anderer Länder, Marx die revolutionären Sozialisten, die weder von Marxens fatalistischer Theorie noch von Bismarcks allgemeinem Wahlrecht Gebrauch zu machen wünschten und keine Staaten zu erobern sondern alle zu zerstören trachteten, um statt ihrer die von keinen Staatsgrenzen getrennt arbeitenden Menschen nach eigenen Ratschlüssen produzieren und konsumieren zu lassen. Die peinlichste Ähnlichkeit der beiden Stämme, die in Deutschland als bismarcksche kapitalistische Staatsmacht und als marxsche doktrinäre Arbeiterbewegung zu den Sternen strebte, die ihnen nicht leuchteten, war der völlige Mangel an jeder schöpferischen Originalität, die völlige Abwesenheit aller religiösen Inbrunst, in Wesen und Ziel der völlige Verzicht auf jedwede Freiheit. Dieser Mangel, verbunden mit Anmaßung, Pedanterie, Bürokratendünkel, Paragraphenbesessenheiten und Schulmeisterei – das ist der deutsche Kujonengeist, dem die herrschende Klasse ihren stumpfsinnigen Aufstieg von gepflegter alter Kultur zur Geldmacht und einem komfortablen Stande auf dem internationalen Sklavenmarkt verdankt, und der die deutsche Arbeiterbewegung immer weiter vom Sozialismus weg auf den Weg der Resignation und zur inneren Fäulnis und Kampfunfähigkeit geführt hat. Es ist das, was ich, den ganzen Jammer unsrer Zeit umfassend, Bismarxismus nenne. Die Parallele von Bismarcks untheoretischer Praxis und Marxens unpraktischer Theorie hat schon vor 5 1/2 Jahrzehnten Michael Bakunin gezogen, der von oberflächlichen Beurteilern vielfach als Antisemit und Deutschlandfeind ausgegeben wird. Er war beides nicht und hat sich ausdrücklich dagegen verwahrt, für das Eine oder das Andere gehalten zu werden. Dennoch tobt er in seinen Polemiken immer wieder mit wütendem Haß gegen „die Deutschen“ und „die Juden“. Mögen unsere Hakenkreuz-Teutonen wissen, daß Bakunin beide Ausdrücke gebrauchte, um ein und dieselbe Eigenschaft damit zu bezeichnen, eben die, für die ich das Wort Bismarxismus vorschlage. Bakunin schimpfte auf die deutschen Juden und auf die jüdischen Deutschen und meinte den von dem Deutschen Bismarck und von dem Juden Marx in gleicher Feindschaft gegen Menschenwert und Freiheit geübten Geist der Despotie und der zentralistischen Autorität; unter diesem Gesichtspunkt identifizierte er die Begriffe Deutschtum und Judentum volständig, selbstverständlich in vollem Bewußtsein dessen, daß er damit nur eine einzige Untugend charakterisiere, für die ihm eine bestimmte Art Deutsche und eine bestimmte Art Juden repräsentativ schienen. Michael Bakunin ist nun über 50 Jahre tot. Die trostlosen Prophezeiungen, die er der proletarischen Revolution für den Fall hinterließ, daß die Bismärckerei Europa und die Marxerei die Arbeiterbewegung verseuche, sind in fürchterlichem Maße Wahrheit geworden. Aber schon neigen sich die Schatten des Untergangs über beide Infektionsgebiete. Wenn ich hier einmal das Wort von der „Todeskrise des Kapitalismus“ übernommen habe, so irrt der Genosse, der mich darum angriff, wähnend auch ich hätte mich nun der fatalistischen Ideologie des Marxismus ergeben, die die Weltgeschichte nach ehernen Gesetzen und unabhängig vom aktiven Tatwillen der Menschen in „naturnotwendiger“ Entwicklung dialektisch ihr Pensum erledigen sieht. Im Gegenteil: Ich stimme vollständig überein mit der Ansicht Gustav Landauers, daß jederzeit und überall die Beseitigung des Kapitalismus und die Aufrichtung des Sozialismus möglich ist, wenn die Menschen das Notwendige veranstalten, um die revolutionären Bedingungen dazu zu schaffen. Die „Todeskrise des Kapitalismus“ ist für mich nicht eine Erscheinung der göttlichen Vorsehung, die uns berechtigen könnte, geruhsam zuzusehen, wie jetzt das bestehende Wirtschaftssystem automatisch zusammenkrachen und an seiner Stelle ebenso gottgewollt und unausbleiblich ein neues sozialistisches und in der Reihenfolge marxistisch errechneter „Phasen“ aufblühen werde. Von dieser Krise nehme ich aber untrügliche Erscheinungen wahr, deren erste und verständlichste der Weltkrieg mit seinen für die kapitalistische Maschinerie unreparierbaren Folgen war; das Erkennen dieser Krise hat mit Fatalismus nichts zu tun, sondern verpfichtet zum Eingreifen, damit die krepierende Bestie nicht in der Agonie die Keime vernichtet, aus denen Revolution, Sozialismus und Freiheit erwachsen sollen. Das Verrecken des Kapitalismus in seiner bisherigen Form bedingt keineswegs das Entstehen des Sozialismus an seiner Stelle. Ein andrer, vielleicht besser organisierter Kapitalismus kann, wenn die revolutionären Sozialisten die Todeskrise nicht durch den Todesstoß beschleunigen, sehr wohl der Ausbeutung in veränderten Formen neue und noch erweiterte Möglichkeiten schaffen. Bleibt der Staat in irgend einer Gestalt am Leben, dann hat der Kapitalismus und mit ihm der Positivismus, das Kirchentum des Lebens, mit einem Wort der Bismarxismus freies Feld. Die Todeskrankheit des Kapitalismus ist aber zugleich die Todeskrankheit des Marxismus. Heute steht ja, zumal in Deutschland, die Arbeiterbewegung fast ausnahmslos auf dem Boden dieser fatalistischen Lehre, und Sozialdemokraten und Unabhängige, rechts- und linksbolschewistische Kommunisten, KAPisten und Unionisten aller Schattierungen sieht man sich unter Aufwand haarsträubender Rabulistik gegenseitig die Bibel des garntiert wissenschaftlichen Sozialismus, die Marxdoktrin, auslegen. Am Bibelwort selbst zu rühren, die Heilswahrheit des gesamten Marxismus anzuzweifeln, das wagt keiner von ihnen allen, das ist unter Sozialisten ein solche Verbrechen, wie bei den Bismarck-Epigonen die Verneinung der Notwendigkeit des großpreußischen Deutschen Reiches. Und siehe: die Bejahung dieser Notwendigkeit geschieht nirgends so überzeugungsvoll wie bei den sozialdemokratischen und kommunistischen Marxisten. Jene 1918/19, diese 1923: Bismarxismus auf der ganzen Linie Ist das zu verwundern? Der Marxismus – Landauer weist in seinem herrlichen „Aufruf zum Sozialismus“ nachdrücklich darauf hin – beschäftigt sich in allen seinen theoretischen Schriften nirgendwo mit dem Sozialismus, er erschöpft sich in der Analyse und Kritik des Kapitalismus. Indem er aber ausgeht von der Hegelschen Lehre der Vernünftigkeit alles Seienden und die unausweichliche Notwendigkeit der kapitalistischen Periode behauptet, ja, ihre Fortentwicklung bis zum Kulminationspunkt in die Zukunft hinein zur Grundlage seiner Revlutionslehre macht, bejaht er zunächst alle Voraussetzungen des Kapitalismus, und so bejaht er den Staat, den Zentralismus, das Autoritätsprinzip, alles, worauf der Kapitalismus ruht. Das Proletariat kann nicht zu Freiheit und Sozialismus kommen, ehe es nicht auch in der Idee vom Staat losgekommen ist. Es kann nicht vom Staat loskommen, ehe es nicht in seinem eigenen Befreiungskampf die Lehren verwirft, die die Stützen jedes Staatsglaubens sind: Autorität und Disziplin, Zentralismus und Bürokratismus, Positivismus und Fatalismus. Die Wissenschaft, sagt Bakunin, hat das Leben zu erhellen, nicht zu regieren. Führerin im Kampf sei dem revolutionären Proletariat nicht die anfechtbare Wissenschaft des Marxismus, der nicht andres ist als Bismarxismus, sondern der unanfechtbare religiöse Glaube an sein Recht und seine Kraft, der Haß gegen die Ausbeutung und der Wille zur Freiheit!
Aus „Fanal, Anarchistische Monatszeitschrift“, Jg. 1, Nr. 5, Februar 1927
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Gegen die Delegitimierung Israels!
Am Ende des 20., Anfang des 21. Jahrhunderts wurde deutlich, dass das Volk und der Staat Israel, trotz seiner wirtschaftlichen, militärischen und kulturellen Erfolge im jetzigen Stadium der modernen Geschichte eine schreckliche Niederlage im globalen Informationskrieg erlitt. Diese Niederlage in der Schlacht um das Recht der Juden und ihres Staates auf eine Existenz, gegen das erneut erhobene Haupt des Nationalsozialismus und des Islamismus, kann der Vorbote einer globalen Katastrophe werden. Bertolt Brecht schrieb prophetisch 1941 im Epilog seines Dramas «Der aufhaltsame Aufstieg des Arturo Ui»: «Ihr aber lernet, wie man sieht statt stiert und handelt; statt zu reden noch und noch. So was hätt’ einmal fast die Welt regiert! Die Völker wurden seiner Herr, jedoch daß keiner uns zu froh da triumphiert – der Schoß ist fruchtbar noch, aus dem das kroch.» Die Realitäten der Politik des Westens haben sich nun verschoben. In der modernen Geschichte gaben der jüdische Staat und das Volk Israels dem Nachkriegs-Deutschland bei verschiedenen Gelegenheiten eine neue Legitimation in der Familie der zivilisierten Völker der Welt. Dies geschah 1952 durch den Beginn der Entschädigungszahlungen an jüdische Opfer des Holocaust in aller Welt und auch im Jahr 1960 nach dem historischen Treffen des israelischen Ministerpräsidenten David Ben Gurion mit dem deutschen Bundeskanzler Konrad Adenauer im New Yorker Hotel Waldorf Astoria, als eine Vereinbarung über Reparationen und massive militärische Hilfe für den jungen jüdischen Staat erreicht wurde. Ohne diese Hilfe hätte Israel den ständigen Aggressionen der arabischen Länder nicht standhalten können. Nach der deutschen Wiedervereinigung im Oktober 1990 unterstützte das jüdische Volk den nationalen und demokratischen Prozess und Deutschland ist immer noch der zuverlässigste Partner und Verbündete Israels. In keinem anderen Land der Welt war Deutschland in der Lage seinen internationalen Ruf so zu verbessern, wie es im jüdischen Staat geschah. Andererseits, trotz mündlicher Zusicherungen, gibt es eine gewisse politische Müdigkeit und Erosion in Bezug auf die wichtige Frage der Existenz des jüdischen Staates, die Bundeskanzlerin Angela Merkel gar zur «Staatsräson» erklärte. Deutschland schloss zuversichtlich seine Legitimität unter den Demokratien des Westens ab und Israel spielt in diesem Prozess nicht mehr die alte Rolle eines ehemaligen moralischen Garanten. Man braucht offensichtlich nicht den Umfang der alten Harmonisierung der Beziehungen in der Innen- und Außenpolitik der EU mit den Lebensinteressen Israels aus den Tagen des Kalten Krieges. Heute gehören dazu auch laute und sehr eindringliche antiisraelische und sogar antisemitische Stimmen. Man bekommt den Eindruck, dass einige durch arabische Petrodollars bezahlte Medien, aber auch westliche Politiker nun bereit sind, Israel und das jüdische Volk zu opfern und unter die Räder des Zuges von Antiisraelismus und Antisemitismus zu werfen. In Europa und den Vereinigten Staaten wächst die Zahl der antisemitischen Vorfälle und der Übergriffe auf Juden, Synagogen und die jüdischen Gemeinden, sogar vor Morden wird nicht mehr zurückgeschreckt, wie etwa im März 2012 das Massaker an jüdischen Kindern durch einen französischen Islamisten in einer Schule in Toulouse. Der Bericht des unabhängigen Expertenkreises «Antisemitismus», der bereits im Herbst letzten Jahres erschien, wurde Ende Januar auf Einladung des Bundestagsvizepräsidenten Wolfgang Thierse im Bundestag vorgestellt. Als neue führende Kraft des Antisemitismus in Deutschland erwies sich der radikale Islamismus mit über 37.000 Anhängern. Der Rechtsradikalismus mit seinen laut Verfassungsschutz etwa 26.000 Anhängern rangiert auf der zweiten Stelle in dieser Liste. Unsere Weisen des Altertums schrieben: «Wer ein Leben zerstört, zerstört die ganze Welt, und wer ein Leben rettet, rettet die ganze Welt.» (Mischna, Traktat Sanhedrin, 4:5). Seit einem beträchtlichen Zeitraum hören sie nicht auf, sondern im Gegenteil; unter dem Druck des islamischen Blocks verstärken sich die Bemühungen einiger Amerikaner und Europäer, Israel zu delegitimieren und seine Souveränität über das Gebiet von Erez Israel zu begrenzen. Der Westen betreibt aktive Einmischung in die Innenpolitik Israels, einem UN-Mitglied seit 1948. Was früher die Beschäftigung der Neonazis und islamischen Fanatiker war, wächst heute zu einer gut bezahlten internationalen Bewegung. Durch arabisches und iranisches Öl werden Gehirnwäsche und antiisraelische, antisemitische Propaganda in den Medien der ganzen Welt massiv finanziert. Heute leugnet der katholische Bischof Richard Williamson, Mitglied der traditionalistischen Priesterbruderschaft St. Pius X., den Holocaust; Baroness Catherine Ashton, seit 2009 Hohe Vertreterin der EU für Außen- und Sicherheitspolitik und Erste Vizepräsidentin der Europäischen Kommission, vergleicht die Situation in Gaza mit dem Mord an jüdischen Kindern in Toulouse. Ein «Sahnehäubchen» gab auch der SPDParteivorsitzende Sigmar Gabriel. Beim Besuch in Israel nannte er sein Gastland einen «Apartheid-Staat». Zur Ehrenrettung der Berliner Jusos muss man betonen, dass sie gegen Ihren Parteivorsitzenden auftraten. Einige westliche Verbündete und internationale Organisationen, zuletzt die Vereinten Nationen, versuchen, Israel die Kontrolle über seine noch aus den Zeiten der Balfour-Deklaration 1917, der San-Remo- Konferenz 1920 und des Völkerbundes erklärten Hoheitsgebiete und über die Innenpolitik des Staates zu entziehen. So wollen sie entgegen internationaler Vereinbarungen über die Baupolitik im Land mitentscheiden. Fast alle Antisemiten sagen heute, dass sie die «wahren Freunde Israels» seien. Der beliebte deutsche Journalist und Politik-Experte Henryk M. Broder referierte im Juni 2008 vor dem Innenausschuss des Deutschen Bundestages über die neuen Formen des «Antisemitismus ohne Antisemiten »: «Nach 1945 gab es dann aus den bekannten Gründen einen Antisemitismus ohne Juden, und heute haben wir es wieder mit einem neuen Phänomen zu tun: einem Antisemitismus ohne Antisemiten.» Israel ging auf die Forderungen der Europäer und der Amerikaner ein, verließ die Halbinsel Sinai, gab sie an Ägypten ab; unter der Verheißung des Friedensprozesses erkannten die Israelis sogar ohne Gegenleistung die Palästinensische Autonomiebehörde an, zogen die Armee aus dem Südlibanon und aus dem Gazastreifen zurück. Israel hat sich akribisch an die Bestimmungen der Osloer Verträge gehalten, die 1993 in Washington unterzeichnet wurden. Als Antwort erhielt Israel die arabische Ablehnung des Friedensprozesses im Allgemeinen, keine Anerkennung des jüdischen Staates und Unterstützung der tollwütigen extremistischen Bewegungen wie Hamas und Hisbollah seitens der arabischen Welt. Raketenangriffe auf Sderot und Stadtgebiete Aschkelons, Aschdods, Beer Schewa, zusammen mit dem Beschuss des Nordens Israels sind heute auf der Tagesordnung und gelten als ein «normaler » Zustand. Täglich erreichen uns Berichte über Terroranschläge und Morde an Juden durch Islamisten in Israel und im Ausland. Provokationen wie zum Beispiel notorische Verstöße gegen die erklärte Seeblockade des Gaza-Streifens, einschließlich der durch das türkische Schiff «Mavi Marmara», oder Versuche, die syrisch-israelische Grenze auf dem Golan zu durchbrechen, führten zu Verlusten von Menschenleben. Charakteristisch ist, dass vor fast einem Jahr der Deutsche Bundestag einstimmig für eine Resolution, die die Aufhebung der Blockade des Gaza- Streifens forderte, stimmte. Dass aus dem Gazastreifen kontinuierlich Hunderte und Tausende von Raketen auf friedliche Dörfer und Städte in Israel fliegen, interessiert offensichtlich niemanden. Durch seine antisemitische Rhetorik zeichnete sich der Minister-Präsident der Türkei Recep Tayyip Erdogan aus, der kürzlich vom ehemaligen deutschen Bundespräsidenten Roman Herzog mit dem Toleranzpreis ausgezeichnet wurde. Das alles erinnert an die schändliche Vereinbarung vom 1939 in München (Münchner Abkommen), bekannt als Appeasement-Politik. 73 Jahre zurück opferte man die Tschechoslowakei, um die Ambitionen und den politischen Appetit Hitlers zu befriedigen. Die internationale öffentliche Meinung unterstützte den «arabischen Frühling» in Tunesien, Libyen, Ägypten und Jemen, der seinerseits sofort in den politischen antiwestlichen und islamistischen Winter überging. Die Massakrierung der Bevölkerung von Syrien durch die eigene Armee bedarf keines Kommentars, aber die Verurteilung der blutigen Diktatur steht in keinem Vergleich und kommt nicht mal in die Nähe der laufenden täglichen Verurteilung des jüdischen Staates. Die Probleme der Demokratisierung in der arabischen Welt prallen gegen eine Betonmauer massiver Propaganda des radikalen islamischen Wachhabismus und Salafismus, die u.a. die Gleichberechtigung der Weltreligionen kategorisch ablehnen. Vor allem das märchenhaft reiche Katar und Saudi-Arabien, die wichtigsten Energielieferanten der Welt, fordern und fördern diese Haltung. Das Problem der Weiterverbreitung von Atomwaffen ist nicht nur auf das islamische Regime Pakistans beschränkt – auf der Tagesordnung steht jetzt der unberechenbare Iran mit seiner nuklearen Raketen-Bedrohung. Diese Entwicklung, zusammen mit der wachsenden Renaissance der archaischen Praxis des islamischen Rechts, der Scharia, in islamischen Ländern und den Versuchen es in den USA und Europa zu etablieren, stören nicht im Entferntesten im Vergleich mit der bloßen Existenz des jüdischen Staates, einer einzelnen wirklichen Demokratie im Nahen Osten. Deshalb erklären wir fordernd: Keine neue Appeasement-Politik! Keinen neuen, diesmal nuklearen Holocaust! Es sind die Worte eines Juden, Jesus von Nazareth: «…geht nicht zu den Heiden und betretet keine Stadt der Samariter, sondern geht zu den verlorenen Schafen des Hauses Israel. Geht und verkündet: Das Himmelreich ist nahe» (Matth. 10:6, 7). Zur den Aufgaben der Christen in der ganzen Welt, auf dem Pfade der Tugend Jesu, muss die Unterstützung des Kampfes gegen Judenhass und Antizionismus gehören. Es gibt kein Heil ohne die Juden! Daher rufen wir alle Menschen guten Willens aus allen Ländern, Nationen und Religionen auf an einer gemeinsamen Diskussion teilzunehmen, um sowohl den festgefahrenen politischen Prozess im Nahen Osten neu zu beleben, wie auch das Festhalten an unserer gemeinsamen jüdisch-christlichen Zivilisation zu besprechen. Dr. Boris Altschüler ist Vorsitzender der Deutschen Aschkenas-Gesellschaft. Die Kommentare stellen keine redaktionellen Meinungsäußerungen dar. Die Redaktion behält sich vor, Texte zu kürzen.
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Wagners Musik bleibt abgesagt
Man muss Richard Wagners Musik nicht mögen. Aber viele Musikfreunde halten sie für meisterhaft. Und die Musikwissenschaft rühmt manche der Kompositionen des Komponisten als Meilensteine der europäischen Kulturgeschichte. Ein Konzertsaal – auch in der Universität oder im Hotel – hat Türen, wer ein Wagner-Konzert besucht, braucht eine Eintrittskarte. Wer die spätromantischen Harmonien partout nicht hören will oder gar von ihr angeekelt ist, kann also fernbleiben. Man kann, man muss in einer kulturell offenen Gesellschaft jedoch erwarten, dass niemand die Liebhaber von Wagners Werken am Besuch eines Konzertabends mit seinen Werken hindert. Es gibt gute Gründe, den Komponisten, Dramatiker, Philosophen, Schriftsteller, Regisseur und Dirigenten Wilhelm Richard Wagner (1813-1883) für einen üblen Antisemiten zu halten. Belastet hat er sich vor allem als Autor der Schrift «Das Judenthum in der Musik», die er 1850 unter dem Pseudonym Karl Freigedank veröffentlichte und 19 Jahre später unter eigenem Namen weiter ausweitete. Vor allem ging es ihm in dem verquasten Aufsatz darum, das musikalische Können seiner jüdischstämmigen Konkurrenten wie Felix Mendelssohn-Bartholdy zu diskreditieren. Wagner schrieb im neidvollmissgünstigen und vor allem antisemitischen Ungeist seiner damaligen Umgebung. Seine zweite Ehefrau Cosima übertrumpfte ihn seinerzeit darin bisweilen. Seinen künftigen Schwiegersohn, den englischen Schriftsteller Housten Steward Chamberlain feuerte jedoch auch Wagner selbst zu antisemitischen und rassistischen Ausfällen an. Bornierter Antisemitismus Der bornierte Antisemitismus Richard Wagners überlagert für viele – und insbesondere für viele Opfer des Nationalsozialismus – eine freimütige Auseinandersetzung mit seinem musikalischen Schaffen. Endgültig verschüttet ist der Zugang vieler Juden zu Wagners Werk und Wirken jedoch vor allem durch die Klangfarbe der nationalsozialistischen Diktatur. Der Genuss der durchaus gewaltigen Klänge von Wagners Musik wird den meisten Menschen, die Todesnot und Vertreibung durch Hitlers Faschisten erleiden mussten, für immer unmöglich sein. Jeder, der mit den Opfern fühlt, wird verstehen, dass bereits kurz nach der Reichspogromnacht von 1938 und mehr als neun Jahre vor der israelischen Staatsgründung das aus osteuropäisch-jüdischen Musikern bestehende Palestine Symphony Orchestra in Tel Aviv beschloss, vorläufig auf die Aufführung von Werken des deutschen Komponisten zu verzichten. Dieser Boykott gilt auch mehr als zwei Generationen später. Im vergangenen Monat sagte zunächst die Universität von Tel Aviv das für den 18. Juni geplante erste abendfüllende Konzert mit Wagners Werken in Israel ab. Als Jonathan Livny, der Vorsitzende der israelischen Wagner-Gesellschaft und Initiator der Projekts, wenig später ersatzweise den Großen Saal des örtlichen «Hilton» für den 16. Juni angemietet hatte, dauerte es auch hier nur ein paar Tage, bis die Leitung des Hotels die Zusage zurückzog. Livny blieb nichts anderes übrig, als den Kartenvertrieb das Publikum anrufen zu lassen und die Erstattung der Eintrittsgelder anzukündigen. Der enttäuschte Livny erklärte den Medien, dass er sich schrecklich fühle, aber weiter für Wagners Musik in Israel kämpfen werde. Begleitmusik der Nazi-Verbrechen Auch der Dirigent Asher Fisch will nicht aufgeben. Er bezeichnet es als «unfassbar», dass Musiker in Israel in ihrer Karriere mitunter keine Chance haben, Wagners Musik zu spielen. Fisch hatte zum jetzt abgesagten Konzert eigens ein Orchester aus rund 100 Wagner-Freunden zusammengestellt. Vergeblich eingeübt wurden die Ouvertüren zu «Tannhäuser» und den «Meistersingern», der «Liebestod» aus «Tristan und Isolde», der «Walkürenritt» aus dem «Ring des Nibelungen » und «Siegfrieds Trauermarsch» aus der «Götterdämmerung». Alternative könnte, wie Jonathan Livny jetzt mitteilte, die komplette Aufführung des «Rings der Nibelungen» mit einem kleineren französischen Ensemble sein, vielleicht im September. Fisch glaubt auch, dass die Stadt Tel Aviv das «Hilton» dazu gedrängt hat, die bereits unterschriebene Vereinbarung für das Konzert rückgängig zu machen. Er empört sich, dass Israel Deutschland ausgerechnet im Bereich der Kultur boykottiere, während es keine Probleme habe, U-Boote aus den Werften an der deutschen Küste zu erwerben, die die direkten Nachfolger der Rüstungsbetriebe seien, in denen – mit verheerenden Auswirkungen – die U-Boote der Marine des nationalsozialistischen Deutschen Reiches gefertigt wurden. Wagners pathetische Harmonien, im Jahrhundert vor der Ermächtigung der Nazis komponiert, waren allerdings unüberhörbar die Begleitmusik des verbrecherischen Regimes, argumentieren die Überlebenden der Schoa. Sie ertönte zum Auftakt von Reichsparteitagen der NSDAP und neben Liszts «Les Preludes» zu den Siegesmeldungen der «Wochenschau». Sie erklang vor der Nazi-Prominenz bei den Galakonzerten im Bayreuther Festspielhaus und in den Sonntagskonzerten aus den Volksempfängern in deutschen Wohnstuben. Sie musste auch, in perversem Zynismus angeordnet, von jüdischen Musikern in den Lagern der Nazis gespielt werden. Das alles macht die Proteste der Holocaust-Überlebenden verständlich. Ihre Auffassung artikulierte sich nachdrücklich durch mehrere Opfer-Organisationen. Uri Chanoch, Sprecher ihres Dachverbandes, richtete nach Medienberichten den Wunsch nach Absage des Konzerts an Staatspräsident Schimon Peres, Ministerpräsident Benjamin Netanjahu, Erziehungsminister Gideon Saar sowie Joseph Klafter, den Präsidenten der Universität von Tel Aviv, der die Ausladung des Orchesters mit der notwendigen Rücksichtnahme auf die Nazi-Opfer begründete, sondern auch rügte, dass das Konzert ergänzt werden sollte durch nicht angemeldete Vorträge über verschiedene Bewunderer Wagners wie Theodor Herzl und Arturo Toscanini. Jonathan Livni widersprach dieser Darstellung in einem Interview mit dem Militärsender «Galei Zahal« laut «Frankfurter Allgemeiner Zeitung» heftig: «Wir spielen nicht vor SchoaÜberlebenden und auch nicht in aller Öffentlichkeit. Bald könnte es soweit kommen, dass man uns den Genuss von Wagners Musik auch noch zu Hause mit der Begründung verbietet, dass sie die Luft verpeste.» Strittig: Ursache und Wirkung Die einen verdammen Wagner, weil seine Musik die Nazis zu ihrem mörderischen Treiben ursächlich inspiriert und beflügelt habe. Die anderen sehen keinerlei direkte Mitschuld des Komponisten, der nicht dafür verantwortlich zu machen sei, dass der NS-Staat Wagners wirkungsvolle Klangwelten gezielt einsetzte, um seine Verbrechen kulturell zu kaschieren. Es bleibt Tatsache, dass der Antisemit Richard Wagner eben doch ganz überwiegend der große geniale Komponist war, der nach dem Zeitalter der Klassischen Musik zum großen Wegbereiter der modernen Musik wurde. Nach den großartigen melodischen Schönheit der Dur- und Moll-Musik von Haydn, Mozart und Beethoven war es das spätromantische Werk Wagners, dass mit seiner Tonmalerei die Ohren öffnete für den späteren Expressionismus der Zwölftonmusik von Arnold Schönberg, für serielle und elektronische Musik. Wagners fortschrittliche Opern öffneten neue Welten der sprachlich gebundenen Musik. Hauptvorwurf der Wagner-Gegner ist demnach auch nicht, dass die Mythen seiner Sinfonischen Dichtungen pure Nazi-Ideologie, Rassismus oder krassen Antisemitismus transportiert hätten. Deutlich nachweisbar ist dagegen seine Polemik gegen die «mangelnde Ursprünglichkeit» der aus seiner Sicht gekünstelten Werke Mendelssohns, der in einer liberalen jüdischen Familie zu Hause und zum christlichen Glauben übergetreten war. Es ist dabei nicht ausgeschlossen, dass Wagner Mendelssohn den Glanz seiner Oratorien neidete. Die Unterscheidung zwischen dem Schöpfer genialer, bahnbrechender Musik und Harmonie und den politischen Ansichten eines Antisemiten, der Zweifel an sich selbst durch eine generalisierte Herabwürdigung seiner jüdischen Kollegen zu übertünchen suchte, trafen auch viele namhafte Gegner der Nazis wie Theodor Adorno und Thomas Mann. Die Ablehnung von Wagners Musik, selbst der von den Musikern des Jahres 1938 beschlossene Boykott sind demokratisches Recht. Die bis heute wiederholten Aufrufe der Generation der Nazi-Opfer, die Kompositionen des Lieblingskomponisten der Mörder zu meiden, spiegeln Meinungsfreiheit, die Respekt verdient. Die Ablehnung von Wagner ist Geschmacksache, musikalisch, gesellschaftlich und politisch. Solange aber mit der Aufführung der Ouvertüren, Opern und Tondichtungen keine Straftat begangen wird, bleibt die strikte Durchsetzung des Boykotts skandalös. Denn sie unterdrückt den ebenso freien Wunsch der Wagner-Liebhaber, sich die musikalisch bedeutenden Stücke des Giganten der Musikgeschichte anzuhören, ohne sie den Feinden des Komponisten zuzumuten oder gar aufzudrängen. Ein wenig Wagner war schon Als erster war es der indische Dirigent Zubin Mehta, der 1981 nach einer Symphonie von Camille Saint-Saëns ein Vorspiel aus Wagners «Tristan und isolde» als Zugabe ankündigte und darum bat, jeder, der dies nicht anhören wolle, möge vorab den Saal verlassen. Doch auch der verbliebene Teil des Publikums protestierte nachhaltig und beschimpfte Mehta als «Nazi». Zwanzig Jahre später reiste dann der in Argentinien geborene und in Israel aufgewachsene Dirigent Daniel Barenboim mit der Staatskapelle Berlin nach Tel Aviv und erntete ebenfalls mit einer Zugabe aus «Tristan und Isolde» wütende Proteste. Vor einer zweiten Zugabe erklärte Barenboim: «Trotz allem, was die Leitung des Israel-Festivals glaubt, gibt es Leute im Publikum, für die Wagner nicht unmittelbar Assoziationen zu den Nazis hervorruft. » Es sei wohl demokratisch, wenn er Wagner als Zugabe für diejenigen spiele, die es gerne hören würden. Nach 30 Minuten heftiger Diskussion blieb ein Teil des Publikums, das der Zugabe begeistert Beifall zollte. Beide Musiker zeigen bis heute Verständnis für die Aversionen der Holocaust-Opfer, weil Wagners Musik tatsächlich zu den allgegenwärtigen Ritualen des nationalsozialistischen Staates gehörte. Sie sehen aber in den Kompositionen selbst keinerlei Verbindung zum Nationalsozialismus, sondern herausragende musikalische Kunst
Erster kompletter Konzertabend in Israel mit Werken des Antisemiten scheiterte an Protesten
Unempfindlich bis immun – Rosa Luxemburg und Zionismus
Zum 90. Todestag Rosa Luxemburgs Am 15. Januar 1919 wurde Rosa Luxemburg in Berlin ermordet, ihre Leiche in den Land- wehrkanal geworfen. Neben Karl Liebknecht war sie der führende Kopf des Spartakusbundes, einer Vereinigung, die für den internationalen proletarischrevolutionären Klassenkampf stand. Luxemburg, 1870 in Zamocz nahe der russisch-polnischen Grenze geboren, war eine radikale Gegnerin des Militarismus. Eine revolutionäre Fanatikerin war sie nicht. Ihre Auffassung von Freiheit schloss ausdrücklich die Freiheit des Andersdenkenden ein. Die historische Aufgabe des Proletariats sah sie in der Errichtung einer sozialistischen Demokratie. Zwar war Rosa Luxemburg nicht das einzige jüdische Mitglied des spartakistischen Führungskreises, doch war sie – als Frau, als in Russisch-Polen geborene Jüdin und als Sozialistin dreifach stigmatisiert – den antisemitischen Hetzkampagnen am stärksten ausgesetzt. Die Antisemiten verketzerten sie über ihren Tod hinaus in der Öffentlichkeit als die «typisch jüdische» Radikale, um zugleich die Revolution schlechthin als jüdischen Umsturzversuch zu diskreditieren. In ihrem Denken ließ sie keinen «jüdischen» Aspekt und in keiner Phase ihres Lebens und Wirkens ein überdeutliches Interesse an jüdischen Problemen erkennen. Als «Internationalistin» hatte sie in ihrem Herzen keinen «Sonderwinkel» für die Juden reserviert. Was auf die Marx’, Singers, Adlers – bei aller Unterschiedlichkeit – hinsichtlich ihrer Identität «passen» mag, muss noch lange nicht auf Rosa Luxemburg zutreffen. Trotzki wurde einmal gefragt, ob er sich als Russe oder als Jude betrachte, und soll geantwortet haben: «Keins von beiden, ich bin Sozialist». Rosa Luxemburg hätte ähnlich geantwortet, nein, hat so geantwortet: Als ihre Freundin Mathilde Wurm sie einmal auf die pogromistische «Judennot» und die «Judenschmerzen» in Russland aufmerksam machte, reagierte Rosa Luxemburg abweisend und kalt und erklärte, sie habe keinen «Sonderwinkel im Herzen für das Ghetto», sie fühle sich in der ganzen Welt zu Hause, überall dort, wo es Menschentränen gebe. Ihr standen die Opfer der Gummiplantagen in Putumayo, die Schwarzen in Afrika, «mit deren Körper die Europäer Fangball spielen», ebenso nahe wie die leidenden Juden. Partikulare jüdische Interessen konnte und wollte sie, und mit ihr eine Reihe anderer Sozialisten jüdischer Herkunft, die sich als Internationalisten verstanden, und die sich allesamt einem universal-sozialistischen Ideal verpflichtet fühlten, nicht erkennen. Zwar haben auch im Zionismus sozialistische Gedankengänge schon sehr früh eine Rolle gespielt, wenn auch nicht die bedeutendste. Hemmend wirkte sich vor allem aus, dass nichtjüdische Sozialisten den Zionismus als besondere Erscheinungsform des Nationalismus ablehnten, obwohl vor dem Ersten Weltkrieg viele sozialistische Theoretiker trotz des prinzipiellen Internationalismus nationalen Bestrebungen durchaus positiv gegenüber- standen. Dass der Zionismus ein Nationalismus im herkömmlichen Sinne sei, wurde von sozialistischen Zionisten mit dem Hinweis bestritten, dass die «Judenfrage» keine rein nationale, sondern gleichzeitig eine soziale Frage sei. Rosa Luxemburg vertrat die Auffassung, dass die kapitalistische Entwicklung das Judentum nicht als Nation im eigentlichen Sinne bestehen lasse, sondern ihm den Status einer «geschichtslosen Nation » zuweise. «Von allen Seiten melden sich Nationen und Natiönchen mit ihren Rechten auf Staats- bildung», machte sie sich einmal lustig, und fügte in ihrer typischen Art hinzu: «Ver- moderte Leichen steigen aus jahrhundertjährigen Gräbern, von neuem Lenztrieb erfüllt… Zionisten errichten schon ihr Palästinaghetto, vorläufig in Philadelphia». Die Nationalitätenfrage – wie alle gesellschaftlichen und politischen Fragen – als Klassenfrage, danach könne das Judentum als gesellschaftliche Minderheit keine nationale Politik treiben. Der Zionismus als partikulare, nationalistische Bewegung bedeutet nach sozialistischer Lesart eine Ablenkung von den Prinzipien des revolutionären Klassenkampfes. Und da dieser ohnehin die universelle Befreiung der Menschheit anstrebe, erübrige sich die Unterstützung einer einzelnen unterdrückten Minderheit. Die Bezugnahmen Rosa Luxemburgs zu «jüdischen Problemen» waren äußerst spärlich. Obwohl sie aus Osteuropa stammte, die jüdische Wirklichkeit aus der Nähe kennen musste, hat sie ihre jüdische Herkunft einfach ignoriert. Dies ist umso verwunderlicher, als sie eine gewisse jüdische Erziehung genossen, in ihrer Jugend jiddisch gelernt hatte und ihre Parteitagsnotizen in dieser Sprache zu notieren pflegte. Auch gehörte ihr Vater zur jüdischen Aufklärungsbewegung, der Haskala. Auch gegenüber persönlichen antisemitischen Anfeindungen zeigte sich Rosa Luxemburg zumeist unempfindlich bis immun und setzte sich nie publizistisch mit der «Judenfrage» auseinander. Doch einmal verließ sie ihre Contenance doch: Als sie im Jahre 1903 von dem führenden SPD- Politiker Wolfgang Heine – wiederholt – als Jüdin verunglimpft worden war, gab die Angegriffene mit einer scharfen Erklärung im «Vorwärts» ihre Gleichgültigkeit auf, um sich gegen die «antisemitischen und ausländer-fresserischen Ausfälle » zur Wehr zu setzen. Sie stellte die Frage, ob ein Mann geeignet sei, eines der höchsten Vertrauensämter in der SPD zu bekleiden, der sich mit seiner antijüdischen Hetze «moralisch auf das Niveau der preußischen Polizei» stelle. Das saß! Die meuchlerische zeitgleiche Ermordung Rosa Luxemburgs und Karl Liebknechts im Januar 1919 in Berlin war zugleich das blutige Symbol des Sieges der Gegenrevolution. Luxemburg und Liebknecht waren die ersten Opfer konterrevolutionärer Gewalt, bald folgten ihnen weitere revolutionär gesinnte Politiker – Kurt Eisner, Gustav Landauer, Walther Rathenau und weitere. Sie alle waren auch Juden. So blieb das Ergebnis der so verheißungsvoll begonnenen Novemberrevolution des Jahres 1918 eine einzige Enttäuschung, denn wirklich geändert hatte sich nichts. Schon gar nicht eine neue Gesinnung in den eigentlichen politischen Dingen. Rosa Luxemburg stand für einen kleinen, wenn auch radikalen Teil der revolutionierenden Massen, die sie längst nicht gewonnen hatten, und sie wurde sehr bald von der Revolution «gefressen». Am 15. Januar 1919 wurde Rosa Luxemburg Opfer reaktionärer Soldateska.
Le témoignage d’un ex-antisioniste, par Nathan Weinstock.
‘Le nom de Nathan Weinstock est familier à toutes les personnes qui s’intéressent au mouvement ouvrier juif (Le pain de misère. Histoire du mouvement ouvrier juif en Europe, rééd. La Découverte, 2002), ou encore à l’histoire de la langue yiddish (Le yiddish tel qu’on l’oublie. Regards sur une culture engloutie, Métropolis, 2004). Mais Nathan Weinstock est aussi l’auteur d’un livre, Le sionisme contre Israël (Maspéro, 1969), véritable « Bible » de la propagande antisioniste. Dans un ouvrage récent (1), Nathan Weinstock évoque ce livre qu’il décrit lui-même comme « un gros pavé qui a longtemps servi de réserve de munitions à la gauche antisioniste ». Très éloigné aujourd’hui de ce qu’il définit comme un « sectarisme » qui l’a « entraîné à des conclusions simplistes et abusives », il s’en explique en ces termes : « C’était au lendemain de Mai 68. J’étais à l’époque subjugué par le trotskisme et je m’appliquais en conséquence, en parfait doctrinaire, non pas à analyser les faits mais à les canaliser mentalement en fonction de mes schémas pré-mâchés et réducteurs. » Des lecteurs, ayant lu ces propos que nous avons cités dans L’Arche lors de la parution du livre de Nathan Weinstock Histoire de chiens, se sont adressés à nous. Ils ont eu, disent-ils, une histoire personnelle semblable à celle de l’auteur ; ils voudraient savoir comment ce dernier a vécu son militantisme antisioniste – et la sortie de ce militantisme. De prime abord, nous n’étions pas portés à interroger ainsi un homme sur un engagement qu’il n’assume plus et sur des écrits qu’il a reniés. Il y a là quelque chose d’inquisitorial, et ce n’est pas dans nos habitudes. Cependant, puisque la demande provenait de gens qui furent dans le même cas, nous ne pouvions refuser de la transmettre. De plus, nous avons songé à tous les jeunes – ou les moins jeunes – qui sont, de nos jours encore, pris dans un discours dominé par la haine d’Israël, et pourraient eux aussi bénéficier d’un tel témoignage. Nous nous sommes donc adressés à Nathan Weinstock, et il nous a répondu de très bonne grâce. Voici le texte où l’ancien militant antisioniste fait le point sur ses engagements d’autrefois, et porte un regard sur la situation présente : La question m’a été posée, eu égard à mon parcours : comment j’ai pu tenir autrefois des discours aussi hostiles à Israël et à quel moment, pourquoi et comment j’ai été amené à changer d’attitude. Quoique que je n’aie aucun goût pour les déballages d’états d’âme, je ne pense pas pouvoir me soustraire à cet examen de conscience. J’appartiens à la génération qui avait vingt ans au moment où Fidel Castro faisait son entrée à La Havane à la tête de ses barbudos. Je vibrais donc à l’unisson de la Révolution que j’ai cru voir se dessiner successivement en Algérie, à Cuba et au Vietnam. Je suppose que si je m’étais montré sensible au mirage maoïste plutôt qu’à la chimère trotskiste, je serais tombé en extase devant les merveilles de la « Révolution culturelle » et de son Grand Timonier ou devant le génie politique de l’Aigle albanais Enver Hoxha. Evoquer aujourd’hui ces rêves écornés de jeunesse, c’est rappeler à quel point l’absence de toute perspective révolutionnaire en Occident nous incitait à reporter sur un Tiers-Monde largement imaginaire nos espoirs déçus. Et à suivre dans notre amertume Franz Fanon (et son préfacier enthousiaste, Jean-Paul Sartre) en encensant les pires atrocités qui s’y déroulaient comme porteuses d’un avenir radieux. Comme les Romains du poème de Constantin Cavafis En attendant les barbares, nous trouvions que « ces gens-là, c’était quand même une solution ». Chacun sait ce que sont devenues ces pitoyables illusions. À peine la « Révolution algérienne » se hissait-elle au pouvoir qu’elle se voyait confisquée par les militaires et que nous apprenions qu’on torturait les nôtres (les « Pieds Rouges ») avec autant d’entrain qu’à l’époque coloniale. Ne parlons pas de Fidel Castro, devenu le doyen des despotes séniles. Quant aux dirigeants de la « Révolution indochinoise » – que nous autres trotskistes glorifiions au point de passer délibérément sous silence le fait qu’ils avaient assassiné nos camarades vietnamiens (il y a des reniements qui, au plan moral, valent un arrêt de mort) -, on se dit que le drame des boat people et l’extermination de masse perpétrée sur leur propre population par les Khmers Rouges ont dû éclairer même les aveugles. Rappel néanmoins nécessaire, parce qu’aucune leçon n’en a été tirée. Cherchez dans les publications de la gauche extrême, des « altermondialistes » et des autres partisans de principe de la violence anti-institutionnelle. Vous n’y lirez pas le moindre regret, ni même un effort d’analyse de ces dérapages monstrueux dont il importerait tout de même de savoir s’ils sont ou non consubstantiels au projet révolutionnaire tel qu’on l’exalte. Et il n’en va pas autrement aujourd’hui. Ceux qui s’étranglent d’indignation en évoquant le renversement de Saddam Hussein n’ont pas une parole pour dénoncer sans circonvolutions l’enfer dantesque des camps de concentration nord-coréens ou la tyrannie régnant dans les États du Tiers-Monde qui se gargarisent de proclamations « anti-impérialistes ». Pas un signe de réprobation lorsqu’au nom de la « résistance » sunnite on fait sauter des bus d’écoliers ou les fidèles d’une mosquée chiite. Se mentant à eux-mêmes, ils se condamnent ainsi à retomber dans l’erreur. Compte tenu de mes convictions de l’époque, la cause palestinienne devait forcément m’interpeller. Ce en quoi je restais d’ailleurs fidèle, d’une certaine façon, à l’enseignement reçu au cours de mon adolescence au sein du Hachomer Hatzaïr. Car c’est le quotidien israélien de la gauche sioniste Al-Hamishmar qui, dès 1948, s’insurgeait contre les excès de l’armée israélienne. C’est le parti sioniste-socialiste Mapam qui réclamait l’abolition de certaines mesures discriminatoires infligées aux citoyens arabes d’Israël. C’est enfin la revue New Outlook, patronnée par la gauche israélienne, qui prônait le rapprochement avec le monde arabe. J’ajouterai qu’à l’époque Israël se complaisait dans une version purement auto-justificatrice de sa propre histoire. Il faudra attendre que se lève une jeune génération de chercheurs (que l’on regroupe, souvent abusivement, en bloc sous le vocable « nouveaux historiens », alors qu’il existe entre eux des divergences d’approche fondamentales et que tous ne méritent pas la même considération) pour que des vérités pénibles soient dites. Comme tout État, Israël doit assumer les zones d’ombre qui ternissent son passé. Mais ce travail s’effectue. Ces non-dits ont pesé lourdement à mes yeux. Face aux Palestiniens, abandonnés de tous et dont le malheur était patent, Israël se complaisait à étaler sa bonne conscience. Il y avait quelque chose de heurtant dans cette indifférence (même s’il est vrai que la responsabilité du drame palestinien n’incombe que partiellement aux Israéliens), qui a certainement contribué dans une large mesure à cristalliser mes sympathies pro-palestiniennes. D’autant que je voulais croire, envers et contre tout, que les prises de position et les actions meurtrières des groupes armés palestiniens, qui me choquaient, ne constituaient qu’une phase passagère dans l’évolution d’un courant qui ne manquerait pas de s’orienter vers la reconnaissance des droits nationaux israéliens. C’est en tout cas le raisonnement que je tenais. Car je voulais tellement croire que les chemins des Israéliens et des Palestiniens se rejoindraient, que le conflit reposait avant tout sur un terrible malentendu… Alors qu’en réalité il n’y avait pas la moindre méprise. Un petit fait vécu, dont je me suis montré incapable de saisir la portée à l’époque, l’illustre amplement. Mes écrits antisionistes m’avaient valu d’être invité à la tribune de la GUPS (General Union of Palestinian Students) en 1967 à Paris, quelques jours avant la Guerre des Six Jours. J’avais décidé de saisir l’occasion de cette prise de parole pour adresser solennellement à l’assemblée un message officiel émanant du Matzpen, groupuscule antisioniste israélien d’extrême gauche. Il s’agissait d’une première (Éric Rouleau du Monde fit même un papier au sujet de ma venue). J’espérais opérer une brèche dans le mur d’incompréhension réciproque… Et, dans mon insondable naïveté, j’imaginais que je serais assailli d’interrogations au sujet des militants israéliens dont j’apportais le salut, qu’on se réjouirait d’entendre que les revendications des Palestiniens avaient recueilli un écho de l’autre côté de la frontière… Pensez-vous ! Personne – j’insiste : aucun des organisateurs ou des auditeurs – ne s’est intéressé au message ou au Matzpen. Ils s’en fichaient royalement, car ils avaient bien mieux à faire. En proie à un état de surexcitation incroyable, l’oreille vissée à leur transistor, ils frémissaient tous à l’écoute de Radio-Le Caire, savourant avec délices l’annonce que les vaillantes armées arabes étaient sur le point de jeter Bref, loin de représenter un interlocuteur, je me trouvais relégué à la seule place réservée aux adversaires juifs d’Israël : celle de l’« idiot utile ». Et « utile », je l’étais en effet. Les invitations pleuvaient sur mon bureau. Tout le monde voulait m’entendre dénoncer Israël l’innommable. À chaque fois, le scénario parisien se répétait. Soutien inconditionnel des auditeurs aux pires aberrations des fedayin (surtout les pires : les outrances extrêmes ne sont-elles pas la preuve d’une foi révolutionnaire inébranlable ?). Haine sans limites pour les Israéliens, quels qu’ils soient. Peu à peu, il me devint impossible d’ignorer un antisémitisme insidieux et omniprésent, suintant à travers toutes ces déclarations enflammées de soutien et ces dénonciations aveugles. On vomissait d’abord les « sionistes », pour démasquer ensuite l’« emprise des sionistes » sur les médias et aboutir bientôt à mettre en cause la « domination mondiale sioniste ». Quand on me citait, c’était toujours en prenant soin de gommer préalablement les (trop rares) passages critiques envers les Palestiniens ou les directions arabes. Car ce n’étaient évidemment pas mes écrits qui les intéressaient, mais uniquement la possibilité de se servir de mon nom pour cautionner leur haine du Juif. Jusqu’aux accords d’Oslo, j’ai vécu une situation de profond malaise. Horrifié par les attentats des Palestiniens, écœuré par leurs « amis ». Mais, me disais-je, comment refuser aux Palestiniens de lutter pour leurs droits ? Après la conclusion des accords, l’avenir parut subitement se dégager. Chacune des deux parties reconnaissait l’existence et la légitimité de l’autre. Mais l’embellie fut de courte durée. Le sang continuait à couler, car les formations militaires dissidentes ou tolérées (sinon encouragées) par Arafat multipliaient les massacres en Israël, portant par la même occasion un coup mortel aux partisans israéliens d’une entente avec les Palestiniens. Impossible de ne pas voir que le leader palestinien jouait double jeu, refusant de désarmer les milices terroristes et prêchant la paix en anglais tout en appelant au djihad en arabe. En ce qui me concerne, je crois bien que c’est le non-accord de Camp David qui me fit l’effet d’un révélateur. Impossible alors de ne pas voir qu’une fois de plus – ici, l’Histoire se répète – les dirigeants palestiniens avaient fui leurs responsabilités, trop lâches pour expliquer à leur peuple qu’il faut savoir mettre un terme au combat quand on a obtenu gain de cause sur l’essentiel. Tout comme ils ont toujours refusé de confronter leur histoire et d’assumer leur passé. Car où sont-ils donc, les « nouveaux historiens » palestiniens qui parleraient à leur peuple des ventes de terres faites aux organisations sionistes par leurs propres leaders ? Et de la collusion du Mufti avec les Britanniques, avant qu’il ne devînt l’allié d’Hitler ? Et de la vénalité phénoménale des dirigeants palestiniens, qui fait que leur premier ministre Qoreï avait livré aux Israéliens le ciment du mur de séparation qu’il affectait de dénoncer ? Et de la propagande antisémite nauséabonde, axée sur les Protocoles, qui imbibe toutes les prises de positions palestiniennes depuis la Déclaration Balfour et qui restait toujours à l’honneur dans les manuels scolaires de l’Autorité palestinienne ? Et du mépris statutaire des Juifs, auxquels on ne pardonne pas de s’être émancipés de l’état de sujétion qui était le leur en Terre Sainte comme partout sous le règne du Croissant ? Évoquant le mot d’ordre favori des manifestants arabes palestiniens des années vingt (« Les Juifs sont nos chiens »), j’ai rédigé un essai à ce sujet, intitulé Histoire de chiens. Eh bien ! Le conflit judéo-arabe se lit comme une « histoire de chiens » éternellement recommencée. Que l’on puisse reprocher bien des torts à Israël, c’est l’évidence même. (Constatation qui gagne à être relativisée : y a-t-il un État au monde dont l’histoire soit à l’abri de toute critique ?) Mais, pour sortir de l’ornière, il faut que les Palestiniens aient le courage d’opter sans retour pour un avenir de coexistence avec les Israéliens et d’agir en conséquence. Tâche que nul ne peut accomplir à leur place. NOTE : 1. Nathan Weinstock, Histoire de chiens. La dhimmitude dans le conflit israélo-palestinien, Fayard / Mille et une Nuits, 2004
Itinéraire de Bruxelles à Jérusalem
Extrait de L’Arche n° 579-580, juillet-août 2006
Numéro spécimen sur demande à [email protected]
Reproduction autorisée sur internet avec les mentions ci-dessus
Source, Jean Laurent, Lundi 25 septembre 2006
Afghanistan: A Choice of Comrades
Afghanistan: A Choice of Comrades Terry Glavin I. A Tale of Two Cities KABUL – Among the many things that are likely to surprise a visitor to this city is the Dari version of Marilyn Manson’s
these days. There is also the exuberant courtesy, solicitousness and friendliness of
the place, and the fact that at least four million people live here now. That’s about
ten times the population of 30 years ago. The city’s motor registry department adds
8,000 new vehicles to its rolls every month.
I have no excuse to be surprised. I’m well-travelled, I’ve made Afghanistan a bit of a
personal study over the past few years, I’m a co-founder of the Canada-Afghanistan
Solidarity Committee, and among my committee colleagues I count several Kabuli
émigrés and activists who have spent a great deal of time here.
Still, nothing quite prepares a visitor for certain things, not least the spectacular
contrast between the cosseted little universe inhabited by Kabul’s ‘international
community’ over class and the gritty, raucous reality of everyday life among Kabul’s
rambunctious masses. It’s as though there are two completely different Kabulis in
the world. There’s the city that routinely shows up in English-language dailies – a
miniature, Central Asian version of Stalingrad during the siege – and then there’s
the one you never hear about, a bustling, heartbreakingly poor but hopeful and
splendid city.
The Kabul known to the outside world is the city the Sunday Telegraph judged ‘as
dangerous as Baghdad at its worst’ shortly after I arrived here. This is the Kabul
you can see from the verandas of the city’s justifiably jittery foreign diplomats,
aid-agency bureaucrats and journalists. It’s the one with helicopters always flying
overhead, and rapid-fire text messages on everyone’s fancy cell phones containing
intelligence bulletins about the latest assassination attempts and kidnappings.
Another city entirely is the Kabul I came to know during three weeks of interviews
with human rights’ lawyers, polio victims, almond-sellers, seamstresses, football
players, cab drivers, teachers and beggars. This the Kabul of the souks and bazaars,
the bus stops and back alleys; and no matter what you read in the headlines, its
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citizens are among the most welcoming, happily boisterous and hospitable people
on earth.
It is in this other Kabul that you will find a sprawling sub-metropolis where life
unfolds in intrigues and excitements all its own among the hordes of kite-flying
children on Kabul’s flat rooftops. At least 70,000 of these Kabulis are more or less
orphans who descend into the streets every day to hawk maps, magazines, and
packages of chewing gum, sometimes resorting to begging, ragpicking and the
refined art of the pickpocket.
In this vast rooftop district, the talk these days is not about why the international
press depicts Kabul in such strange ways, or why there is such silence about Tehran’s
interferences in Afghan politics by its favours to factions within Hezb-e-Islami,
one of Afghanistan’s largest political parties. No, the talk is about President Hamid
Karzai’s early November decree outlawing begging. The decree instructs the Interior
Ministry to clear the streets of panhandling ragamuffins by trundling them all off to
orphanages and to the network of Dickensian ‘care homes’ run by the Afghan Red
Crescent Society.
Kabulis like a good laugh. There are vast fleets of armour-plated Toyota SUVs
ferrying nervous European bureaucrats around Kabul’s rubble-strewn streets, but
instead of being pelted with bricks, they are made the butt of Kabuli jokes. The
black humour goes a long way to explain why all but a few of Kabul’s streets remain
unpaved after all these years. Here’s just one joke: The UN tells Karzai the world
has had quite enough of the corruption in his government, and he has to act, once
and for all. Karzai responds: Of course! Then he whispers: How much will you pay
me to fix it?
But for all his eccentricities and failings, Karzai still enjoys a surprising degree of
support here, and it’s at least partly because Afghans are wise to the pot-kettleblack
context to the regular diplomatic uproars about his regime’s payoffs and
cash-skimming. The world has pledged roughly $25 billion to Afghanistan for aid
and reconstruction since 2001. The Agency Coordinating Body for Afghan Relief
reckons that only $15 billion has been delivered, and barely half that amount has
trickled into the Afghan economy. The rest has been eaten up in ex-pat salaries,
consultants’ fees, and country-of-origin subcontracts. It is not for nothing that
among Kabulis, the foreign administrative caste that sucks up so much of the
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world’s commitment to this brutalised country is known as ‘the cow that drinks its
own milk.’
Even so, Kabulis commonly regard aid bureaucrats with affection, especially the
lower-tier workers and the non-governmental-organisation employees who actually
spend time with ordinary Afghans. And though you might not know it from your
newspapers, six years of polling data shows that most Afghans also consistently
express support for the presence of foreign troops.
It was no great surprise, then, that the postures of the ‘anti-war’ movement based in
the world’s rich countries leave the Afghan activists I interviewed utterly mystified.
Without exception, the proposition that the 39-nation International Security
Assistance Force (ISAF) is merely a tool of western imperialism was greeted with
derision. As for the notion that the way forward in Afghanistan involves the
withdrawal of foreign troops and some kind of brokered pact with the Taliban, the
response was invariably wide-eyed incredulity.
There was a range of opinion on these subjects, of course. At one end there was
bemusement, and at the other was fury, with a great deal of worry and dread in
between.
Perhaps most furious was Fatana Gilani, the head of the Afghanistan Women’s
Council. Gilani yearns for an Afghanistan that eventually stands on its own without
foreign soldiers, and she’s a leading voice for a traditional, nation-wide ‘jirga’ as a
possible way forward to disarmament and reconciliation. But she was emphatic in
her disgust with all the talk filling the pages of the foreign press about drawing the
Taliban into some sort of negotiated power-sharing arrangement. ‘Anybody who
does this is not a friend of Afghanistan,’ she said.
Gilani is a profoundly conservative Muslim, but her sentiments about diplomatic
deal-cutting as a means to secure some kind of peace in her country appear to run
across the spectrum of Afghan civil society, even to the Revolutionary Association
of the Women of Afghanistan. RAWA opposes even the ‘mini-jirga’ process that is
bringing Taliban-friendly tribal leaders from the Pakistan-Afghanistan borderlands
together with officials from Kabul and Islamabad.
Mahboob Shah, a tireless Kabul anti-poverty activist, said the entrenchment of the
rule of law in Afghanistan is critical to the alleviation of hunger, joblessness and
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disease here, and international troops are playing an irreplaceable role in providing
necessary security. ‘People who say the foreign soldiers should go away, they do not
know what they are saying,’ Shah said. ‘Yes, it should be Afghans who decide, but
we have decided that the world should come to us, as a brother.’
Shamsia Sharifi, director of a formerly clandestine operation now called the Hope
for Poor Women Organisation (HPWO), laughed out loud at the idea of Taliban
peace talks. ‘Maybe your country should make a visa for me,’ she joked. ‘It is very
hard, even now,’ she said, referring to the Islamist gangsters and Muslim Brotherhood
alumni who still wield influence at the centre of power in this country. ‘But we are
very scared of the Taliban coming back.’
Sharifi distributes micro-loans for women’s businesses from a ramshackle house
with a half-collapsed roof down a dusty Kabul side street, where HPWO members
produce textiles, teach gemstone-polishing, and run adult literacy classes for
women in the basement. The struggle Sharifi waged during the Taliban years still
goes on, but she can now count 4,000 women among HPWO’s graduates since the
Taliban’s 2001 rout. ‘We need to have the troops in Afghanistan,’ she said. ‘If the
Taliban come back, the target will be us again.’
And that is the way my conversations went, from Sharifa Ahmadzai, a 75-year-old
dressmaker who teaches women how to read in an informal classroom in her home
in Baghlan, to the perilous heart of Kandahar City, where 38-year-old Ehsan Ullah
Ehsan runs a school for women, a library, a computer lab, an adult-education centre
and a free internet cafe.
Ahmadzai lives only a few blocks from a mosque where Taliban thugs routinely
deliver written pronouncements calling for her murder. In the days before I visited
with Ehsan in Kandahar, the Taliban gunned down a friend of his for the mere
crime of working for a government-owned electrical power company. Ehsan himself
had just received yet another Taliban ‘night letter,’ warning him he would be killed
unless he stopped doing his work. A few days later, a gang of men sprayed acid in
the unveiled faces of a group of Kandahar girls on their way to classes. But the girls
remained defiant. Nothing will stop us from going to school, they vowed.
Here in the ‘west,’ none of us on the liberal left would fail to recognise these brave
women and men as our comrades and allies, and if we were to flatter ourselves we
might even imagine them to be our Afghan counterparts. On the question of troop
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withdrawal, their views were varied and nuanced, but their answer was ultimately
the same: Stay. And yet this is not the position that the left has been fighting for,
in the main, in Europe or North America. It changes by degree from country to
country, of course, and the left’s positions are varied and nuanced. But in Canada,
the left’s answer is pretty much unequivocal: Leave.
II. A Cautionary Tale
For anyone whose primary concern about Afghanistan is how best to discharge
the duty of solidarity the world owes the Afghan people, the Canadian experience
might serve as something of a harbinger of the debates to come, or at the very least,
a cautionary tale.
Because Canadian troops were kept on the benches during the Anglo-American
showdown with Saddam Hussein’s Ba’athists, Canada was more or less
unencumbered by the ferocious political divisions set off by the bloody enterprise
in Iraq. This didn’t last long, however, because one of the most successful troopsout
propaganda strategies in Canada has been the mischief of conflating the Iraqi
conflict with the Afghan struggle as though the two were merely separate fronts in
an American imperialist adventure.
Another success quickly chalked up by Canada’s troops-out camp was its deliberate
elision of the fundamental differences between the UN, ISAF and NATO approach
to Afghanistan – to which Canada has been so deeply committed – and the U.S.
approach, first laid down by the former U.S. Secretary of State, Donald Rumsfeld.
That simple and simplistic policy was articulated in the most helpfully clear terms
by President George W. Bush, when he said, succinctly: ‘We are not into nation
building.’
It didn’t help that the Bush presidency plunged Canada into flights of hysterical
anti-Americanism, aggravated by a Conservative prime minister with close political
affinities to the Bush White House. Nor did it help that the leadership of the left in
Canada had come of age during the Vietnam War, and cleaved to all the fuzzy and
comforting counterculture ideas that have made it so difficult for truly progressive
analyses to arise from the ashes of 9/11.
Into the vacuum left by the absence of any robust left-wing analysis on the
Afghanistan question came Canada’s ‘anti-war’ movement, which rapidly emerged
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Glavin | Afghanistan: A Choice of Comrades
as the primary organisational forum for collaboration between Third Worldists and
far-right Islamists. This was a bizarre phenomenon, but Canada’s news media, in
its efforts to offer an uncomplicated and ‘balanced’ view of the Afghanistan story,
conveniently overlooked it. Ignoring the appeals of Canada’s progressive Muslims,
Canada’s left-wing press simply looked the other way.
The result was a troops-out campaign that was allowed to pose as ‘anti-war’ without
being called to account for the deadly consequences of its fundamental demands.
For one, a withdrawal of foreign forces from Afghanistan would plunge the country
back into the bloodshed that had left hundreds of thousands dead and made
refugees out of a quarter of Afghanistan’s people during the 1990s. For another, a
troop withdrawal would threaten to trigger countless more wars by emboldening
the most bloodthirsty jihadists from the Pillars of Hercules to the Banda Sea.
But across the liberal-left, these implications remained unexamined. What mattered
more was the protection of Canada’s virtue as a refuge from the bad neoconservative
vibes emanating from the Bush White House. In these ways, the Canadian debates
about Afghanistan became thoroughly infantilised, and by 2006, during the Israel-
Hezbollah war, public opinion was turning sharply against Canada’s engagement
in Afghanistan.
In Ottawa, an unpopular Conservative minority government was at best lukewarm
about the engagement. The Liberal Party that first sent battle troops to Kandahar
when it was in power had lost all interest in championing the Afghan cause. The
only momentum on the Afghanistan question was for withdrawal, and it was
gathering steam. Worse still, for those of us who considered ourselves socialists
or social democrats, the troops-out momentum was being driven by the central
institutions of Canada’s mainstream left.
The nominally socialist New Democratic Party settled on an utterly absurd, twophased
approach – first, a full withdrawal of Canadian troops from the UNsanctioned
39-member ISAF coalition, and then, a policy of meddling in Afghan
affairs by directly negotiating with the Taliban. The president of the Canadian
Labour Congress was content to refer to the Taliban as the Afghan ‘resistance.’ An
NDP senior adviser and later one of its ‘star’ candidates went further, calling the
Taliban mere ‘dissidents’ that Ottawa was unreasonably refusing to invite to peace
talks. And always, it was just ‘George Bush’s War.’
Democratiya 15 | Winter 2008
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So, when the Canada-Afghanistan Solidarity Committee (CASC) was formed in
the autumn of 2007, we knew we were in for an uphill climb. But as we began to
seek out prominent Canadians to identify themselves as founding members, we
quickly found we had much broader support than we had imagined. Our founders
came from across the political spectrum, and though we had our differences, we
easily came to a straightforward basis for unity.
The Afghan cause was a liberation struggle, we argued. An international military
presence was necessary to create and maintain sufficient democratic space for
Afghans to work towards justice, peace and reconciliation. The United Nations
wanted us there. The democratically elected government of Afghanistan wanted us
there. Human rights are universal, women’s rights are human rights, and we owed
it to the Afghan people to hear what they had to say for themselves. And what they
were saying was: Stay.
The Solidarity Committee set out not just to become another voice in the Canadian
debates, but to try to change the conversation entirely. In small ways, we managed
to do that, through speaking engagements, opinion pieces in the editorial pages
of Canada’s newspapers, and radio and television interviews. More recently, a
campus group has launched a campaign to raise logistical and financial support for
Kandahar University.
It is not as though we had to start from scratch. There were groups with solid
Afghan solidarity track records, such as the Canadian Women for Women in
Afghanistan and the Toronto-based Afghan Women’s Organisation. We also drew
from Canada’s loosely-knit, marginalised, but young and hopeful Afghan émigré
community.
We won our first victory without even having to really fight for it.
With his minority Conservative government on the brink of toppling, Prime
Minister Harper threw up his hands and turned the Afghanistan imbroglio over to
a panel headed up by John Manley, a former Liberal foreign minister. Earlier this
year, the Manley panel delivered a long-overdue rebuke to the Harper government
for its lumbering incompetence on Afghanistan, but it also savaged the troops-out
isolationists, and proposed a range of policy reforms.
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Glavin | Afghanistan: A Choice of Comrades
Manley’s recommendations were not all the Solidarity Committee had asked for
in its submission to his panel, but his report was close enough. One of Manley’s
key recommendations was that Canada stick to its commitments in Kandahar
through to 2011, which means we could live to fight another day. It helped that
around the same time that Manley’s report came out, UN secretary-general Ban
Ki-Moon blasted the troops-out posture as being ‘almost more dismaying’ than the
opportunism of the Taliban itself, and a ‘misjudgement of historic proportions.’
It would be silly to overstate Canada’s relevance to Afghanistan’s prospects. But
Canadian soldiers, along with the British, the Americans and the Dutch, are
shouldering the lion’s share of the military burden in Afghanistan’s southern
provinces. And Canada had come within a hair’s breadth from withdrawal. If
Canada pulled out of Kandahar, wrote commentator David Aaronovitch, the
British would be left fatally exposed in Hellmand, and any British withdrawal
would have forced the abandoned Americans to rely solely on a futile air war.
Pakistan would revert to its duplicities, the Afghan government would collapse,
and there would be a spring in the step of every jihadist from Palestine to Malaysia.
‘That’s before we calculate the cost to women and girls of no longer being educated
or allowed medical treatment. And would there be less terror as a result?’
You could say we dodged a bullet. But now that the conflict in Iraq is rapidly
winding down in ways that defy the grim forecasts of anti-war polemicists, the
United States, particularly, is intent upon ramping up its efforts in Afghanistan.
The war for ‘hearts and minds’ should be ramped up, too, but the main battles in
that war aren’t being fought in the mud-walled compounds of bleak Afghan deserts.
They’re unfolding in the rich countries of the world, where it is already fashionable
in liberal-left circles to write off Afghanistan as an irredeemably misbegotten place,
a folly, and a lost cause.
This is not a war any of us can afford to lose, and it is a disgrace that it has to be fought
within the left, but that’s what we’re stuck with. The central struggle in Afghanistan
is not the war with ‘the Taliban.’ It is a struggle against poverty, illiteracy, and
slavery. It’s a struggle against an Islamic variation of all the totalitarian, xenophobic,
obscurantist and misogynist currents that it has been the historic mission of the left
to fight and to defeat.
Democratiya 15 | Winter 2008
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III. Yes, They Can
One of the more touching scenes I witnessed in Afghanistan involved no Afghans at
all. It was in one of those unlikely places a visitor is surprised to discover in this city,
the movie room of the Hare and Hounds bar, in the basement of the Gandamack
Lodge, a converted 1930s-era British villa named after the 1842 Gandamack
massacre, Britain’s most humiliating military defeat in Afghanistan. I believe this is
supposed to be ironic.
The place was filled with Americans. They came in several colours, but they were
almost all young. They were watching Barack Obama’s acceptance speech, live, on
the movie room’s wide-screen TV. They had just witnessed the largest Democratic
Party landslide since the 1964 triumph of Lyndon Johnson, the year of the
bloody voter-registration drive in Mississippi. As these bright young Americans,
with such beautiful smiles and tears in their eyes, watched Obama speak with
his characteristically big-hearted eloquence, it occurred to me that thousands of
Afghan voter-registration workers were at that very moment fanning out across the
provinces of Kunduz, Faryab, Balkh and Baghlan, in just one more small movement
forward for Afghanistan’s embryonic democracy.
Spend any amount of time in Afghanistan and it is easy to become cynical. We forget
that only weeks before September 11, 2001, Pakistan’s spy bosses were directing
convoys of arms shipments through the Khyber Pass to Taliban bases, and most
of the country was on the verge of starvation. Almost a third of the people were
subsisting on emergency gruel packages from the World Health Organisation, and
al-Qaeda was churning out tens of thousands of Algerians, Chechens, Filipinos,
Saudis and Kashmiris from its training camps. Under the Taliban, it was illegal to
sing. Women were livestock.
Now, millions of girls are attending school, three out of every four children have
been immunised against childhood diseases, eight in ten Afghans now have access
to basic medical services, and there are ten universities, dozens of newspapers, and
seven national television stations.
It is so easy these days to add to the growing pile of critiques heaped upon the very
idea of humanitarian intervention. But I didn’t hear much of that kind of thing
at the Hare and Hounds. After Obama had waved his goodbyes to the cameras,
the room was alive with all the incoherence one commonly hears from the most
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fervent and idealistic of Obama’s supporters. There was a lot of talk about hope,
and about leadership.
Obama has been clear enough about one thing. He can be counted on to surge
several thousand more American soldiers to Afghanistan. Those soldiers are
badly needed, but a mere troop surge is insufficient to meet the challenges facing
Afghanistan and the region: Good governance and security, neutralizing Pakistan’s
‘safe havens,’ and the engagement of all of Afghanistan’s neighbours in a common
strategy. There is also the long-neglected matter of proper coordination between
reconstruction, development, and military efforts, a disentanglement of aid-money
bottlenecks, and a resolution to the conflicting agendas among NATO allies.
Each of these challenges is complex, but each has also been outlined clearly enough
by the likes of Ahmed Rashid, Barnett Rubin, Steve Coll, David Kilcullen and all
the other smart people whose ideas Obama has been taking into account. Rubin and
Rashid even make a convincing case that in the matter of insurgent holdouts who
can be convinced to put the gun down, something like ‘negotiations’ might even
be possible in ways that won’t require putting knives in the backs of Afghanistan’s
brave young democrats and secularists.
Most of the Taliban’s foot soldiers are just wizened village chieftains who have ended
up on the wrong end of a dispute with a local governor who happens to come from
an opposing tribe, or they hail from the legions of desperate, unemployable men
who roam the remote corners of the country, or they’re refugee-camp survivors. As
often as not, their outback conception of ‘jihad’ is indistinguishable from the more
recognisable motives of brigandage and banditry. Their loyalties are as fluid as you
might expect. But even if some rapprochement with sections of the ‘insurgency’
leadership were possible, and some kind of truce resulted, Rubin and Rashid are
clear that foreign troops will be required in Afghanistan for a long time to come.
Run down that list of challenges again and what you notice is that each requires
leadership, and change, and hope – the vague words that tend to dominate the
lexicon of Obama’s most loyal supporters. But it could well be that Obama’s victory
is just as Slavoj Žižek describes it: A ‘sign of hope in our otherwise dark times.’ And
it could be that this is precisely what Afghanistan most needs, ‘a sign that the last
word does not belong to realistic cynics, from the left or the right.’
Glavin | Afghanistan: A Choice of Comrades
Democratiya 15 | Winter 2008
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It’s all just words, of course. But words can go a long way, and in Afghanistan, the
words the people need to hear are these: We will not leave you. We will not betray
you. We will not abandon you.
Terry Glavin is an author, a journalist, and an adjunct Professor at the University
of British Columbia. He is a founder the the Canadian-Afghanistan Solidarity Committee.
Source: Dissent, Winter 2008
Circumcision – Physical Integrity and Individual Dignity
Physical Integrity and Individual Dignity It was easy to miss, but “the worst attack on Jewish life since the Holocaust” took place in Germany at the end of June, according to Pinchas Goldschmidt, one of Europe’s leading rabbis. Goldschmidt was referring to the judgment of a regional German court that the circumcision of boys is a criminal act. The practical effect of the ruling is still to be determined, and German lawmakers are currently debating the need for new legislation. It has nonetheless struck many as bizarre that Germany, after decades spent memorializing the Holocaust, would consider banning a critical Jewish rite. We should hesitate, however, to read the decision through the lens of anti-Semitism. For one, the case concerned the circumcision of a young Muslim boy. If religious prejudice was involved, it was more likely anti-Islamic than anti-Semitic. More profoundly, the ruling actually emerged from Germany’s sincere efforts to learn the lessons of the Holocaust and vow “never again.” Strange as it may seem, the court based its decision on principles of individual freedom and physical integrity that make sense only as products of Germany’s particular reckoning with its past, from the Nuremberg trials to the present. Just after the Second World War, Germany established a legacy important for future bioethical determinations. The 1947 Nuremberg Code, which was drafted while twenty-three Nazi doctors were being prosecuted for medical atrocities, mandated the full consent of individuals to be “absolutely essential” in medical practices. But this applied only to human research subjects in medical experiments; that bioethical limitations might extend to widely practiced communal or religious rites was not yet considered. Germany also enshrined “human dignity” in its Basic Law of 1949 as an inviolable first principle, reinforced by the right to the free development of one’s personality and physical integrity. Thus when new biomedical technologies arrived in the 1980s and 1990s, German attitudes and policies toward them differed widely from those in the rest of the west. When the Council of Europe drew up a Convention on Human Rights and Biomedicine in 1997, which promised to protect the dignity and integrity of all individuals, Germany refused to sign on, finding its protections weak. Unlike many other western states at the millennium, Germany prohibited research on embryonic stem cells, making an exception in 2002 for lines imported from abroad. (That Israel was quick to send its embryos raised fewer questions than it might have.) But the circumcision ruling became possible only because, in the past two decades, the importance of physical integrity to individual development became especially invested in the child and therefore limited what parents could do to their children’s bodies. Until last year, German parents were completely forbidden from diagnosing the genetic makeup of in vitro embryos. The ban wasn’t just about the fear of designer babies; selecting embryos so as to avoid diseases like Huntington’s was considered a violation of the future child’s right to free development. Today genetic diagnosis is permitted for the purpose of avoiding a “severe hereditary disease,” but the imperative to preserve children’s bodies remains. In the circumcision case, the court ruled that boys face similar threats to their free development when their parents want them circumcised. In the court’s view, the child should decide whether to get circumcised, and whether to affiliate with Islam, after he reaches the age of consent. Germany’s postwar history by no means made such a ruling inevitable but does explain how it came to be. By calling the boy “unable to consent,” the court mechanically identified him with vulnerable populations in Germany’s history, including severely mentally disabled persons whom the Nazis would have euthanized. And it made circumcision irreconcilable with the principles of the Basic Law. According to the court, circumcision irreparably altered the boy’s body for medically unnecessary reasons, thus violating his right to control over his physical integrity. And it permanently marked him as a Muslim, violating his right to self-determination. At the heart of the ruling, then, is an idealized individualism, which imagines that children’s bodies should be preserved from any community intrusion—and implicitly assumes the adult will not feel alienated and hollow as a result. Americans more readily accept the power of religion and community to shape the individual. But when it comes to economic issues, many of us imagine that the individual stands alone. Just as it is impossible to enter adulthood and choose one’s religion without cultural influence, so it is absurd to have a fully free choice about when one needs, say, modern health care. In the Obamacare ruling, a majority of the justices imagined that individuals could somehow separate their bodies from the health-care market until they freely chose to enter into it, even though emergency-room care is unforeseeable and society foots the bill. Both the German and American legal arguments suspend the individual body above its social world: the former from a long-practiced religious rite, the latter from the structure of medical care in America. Germany’s circumcision ruling has now moved into politics. And politics is where this debate belongs. The German parliament recently passed a symbolic measure in favor of legalized circumcision and promised a binding resolution in the fall. Biomedical issues like this one, which are only increasing in importance and number, inspire a real clash of values about the relationship between body and society. It should be we as political communities—more than we as subjects of court rulings—who decide which values prevail. Kristen Loveland is a PhD candidate at Harvard University, studying the ethical debates surrounding new reproductive technologies in Germany.
Source: Dissent, July 30, 2012
The Palestinian refugee problem is a political one.
The Palestinian refugee problem is a political one.
By Shlomo Sharan, Professor, Tel-Aviv University, And collaborators, Sept. 15, 2008
Several different approaches were undertaken by different
nations to the problem of refugees in various countries in the Western
world:
In April 2004, the UN General Assembly decided that it is impossible to
implement the rights of the two hundred thousand Greeks and the fifty
thousand Turks to return to their homes in partitioned Cyprus, because “the
new reality which has been created” must be taken into consideration. This
stand of the UN is also the position of the EU. However, in Palestine their
view is totally different.
Following World War II, 11 million Germans were expelled from
Czechoslovakia, Poland, Hungary and Romania and were absorbed in Germany,
with no refugee procedure. Now a few are seeking to return to their homes
in the Sudetenland, from which they were banished. They are not demanding
to dissolve the country from which they were deported; they are not
demanding to replace it; and they are not demanding monetary compensation.
They just want to go back to their lands that belonged to their families
for many generations. In August 2004, the German government determined that
there is no right of return and even no reparations. However, the attitude
of Germany towards the Palestinian refugee problem is different.
In 1968, the British Government exiled 5,000 of the Residents of the Island
of Diego Garci for the purpose of constructing an American air base. In
2003, their demand to return to their homes was rejected by the British
High Court of Justice, that ruled that the residents have neither the right
to return nor to receive compensations. Again, the Palestinian refugee case
is much easier, but the British stand toward the Palestinian refugee
problem is different.
…
Readers are urged to re-examine decision 194 of the UN that deals with
reconciliation between Israel and the Arab nations. Only section 11 refers
in a general way to the return of refugees, NOT of Arab Palestinians
refugees, not of the Palestinian People, not of Palestine.
It is a fascinating docum’ent. From the point of view of the present
authors, the UN decision deals with Jewish as well as with Arab refugees. A
million Jews left Arab countries after Israel was established, and left
behind a vast amount of property of far greater value than that left in
Israel by the Arabs who elected to flee.
…
Every effort to achieve political compromises and arrangements with the
Arab population was rejected. Even an anti-Zionist Jewish group called
Brith-Shalom in 1930’s, which offered far-reaching concessions to the
Arabs, did not succeed in achieving an understanding with them. Moreover,
during the period of the British mandate, the Arab-Palestinian leadership,
with the encouragement of the Arab nations, was not ready for any
compromise on the issue of Jewish immigration, Jewish settlement of the
land, or in regard to various partition plans that were proposed, including
he UN Partition Plan of November 29, 1947. The day after the UN vote, the
Arab nations initiated a war against the Jewish population of Palestine to
prevent the establishment of the State of Israel on any and all territory.
After the Arabs were defeated in 1948, the frontiers of the Jewish state
were determined in negotiations with the Arab states. They appropriated the
Palestinian issue to themselves, and from that time on it was known only as
a humanitarian problem. Resolution 194 of the UN General Assembly on
November 11, 1948, refers mainly to the conciliation between Israel and the
Arab states. Only in Article 11 does it relate to the “refugee problem” in
general terms. In that docu’ment, if the term refugees mean Palestinians, it
refers to Jewish refugees from Arab states. From 1948 on, the Palestinians
had no connection with regional political reality in general. They were not
an active political player, they did not have any territorial assets, and,
as noted, their problem was defined as humanitarian. UN Resolution 242 of
November 1967 deals with the issue c of the “refugees” and not with that of
a Palestinian people. There was no mention whatsoever of a political
problem referring to an exploited and occupied people.
In the 1967 war, Israel conquered and liberated areas of mandatory
Palestine which had been occupied by Arab states.
…
It is worthwhile to stress that the term “Israeli occupation” employed by
the Palestinians refers not to the 1967 occupation, but to the “occupation”
of 1948, and not to the borders of 1967 but to the 1947 borders. When Arab
terrorists murder and massacre Israelis, it is not because of the
“occupation”, and not because of the so-called settlements, but because
Israel is a Jewish Zionist nation living on what the Arabs consider to be
their land. The occupied territories have no relevance to the resolution of
the war between the Jews of Israel and the Arab Palestinians. It is just
another problem in a large set of complex issues which first and foremost
must focus on the recognition of Israel as a Jewish nation.
The Palestinian National Covenant
The official Palestinian attitude toward Israel and the concept of
“occupation” is expressed clearly ” in the Palestinian National Covenant
that states as follows:
Armed struggle is the only way to liberate Palestine. Thus it is the
overall strategy, not merely a tactical phase. The Palestinians assert
their absolute determination and firm resolution to continue their armed
struggle for the total liberation of Palestine (Article 9). The liberation
of Palestine means to repel the Zionist and imperialist aggression, and
aims at the elimination of Zionism from Palestine in its entirety (Article
15). The partition of Palestine in 1947 and the establishment of the state
of Israel in 1948 are entirely illegal (Article 19). The Balfour
Declaration [1917], the Mandate for Palestine [1919], and everything that
has been based upon them, are deemed null and void. Claims of historical or
religious ties of the Jews with Palestine are incompatible with the facts
of history. Judaism, being only a religion, is not an independent
nationality. Nor do Jews constitute a single nation with an identity of its
own. They are only citizens of the states to which they belong (Article
20). The Palestinian people, expressing himself by the armed revolution,
reject all solutions which are substitutes for the total liberation of
Palestine (Article 21). The liberation of Palestine will destroy the
Zionist presence and will contribute to the establishment of peace (Article
22).
This Charter shall not be amended save by [vote of] a majority of
two-thirds of the total membership of the National assembly of the PLO
[taken] at a special session convened for that purpose (Article 33).
The charter of Hamas includes the following:
Israel will exist until Islam will obliterate it… [Hamas] strives to
raise the banner of Allah over every inch of Palestine (Article 6). The
Islamic Resistance Movement is one of the links in the chain of the
struggle against the Zionist invaders. It goes back to 1930’s, and it
includes the struggle of the Muslim Brotherhood in the 1948 war and all
Jihad operations… The Day of Judgment will not come about until Muslims
fight the and kill the Jews, and when the Jew will hide behind stones and
trees, the stones and trees will say O Muslims, O the servants of Allah,
there is a Jew hiding behind me, come and kill him (Article 7). The land of
Palestine is an Islamic Waqf (endowment) until Judgment Day. It, or any
part of it, should not be squandered: it, or any part of it, should not be
given up. Neither a single Arab country nor all Arab countries, neither any
king or president, nor all the kings and presidents, neither any
organization nor all of them, be they Palestinian or Arab, possess the
right to deny that. Palestine in its entirety belongs only to the
Palestinians. This is the law governing the Islamic Shari’ah (article 11).
Nothing is more significant or deeper than Jihad against the Zionist enemy.
Resisting and quelling the enemy become the individual duty of every
Muslim, male or female. Abusing any part of Palestine is tantamount to
abuse part of the religion [which means death]. There is no solution for
the Palestinian question except through Jihad to eliminate the Zionist
invasion. Initiatives, proposals and international conferences are all a
waste of time and vain endeavors (Article 13). It is the utmost necessary
to instill the spirit of jihad in the heart of the Muslim nation (Article
15)… jihad is the path, and death for the sake of Allah is the loftiest
of all wishes…
The above docu’ments do not mention any occupation of 1967 or its
borders, nor does it refer to peace with Israel, whatever may be the
borders. The town of Sderot is not in the 1967 occupied territories, nor
the town of Ashkelon or all the villages and Kibbutzim around Gaza. Yet
they are shelled and bombed on a daily basis. Kiryat Shmonah and all of
northern Israel are not in the 1967 occupied territories, but they have
been bombed and shot at for years. If the problem with the Arabs is the
1967 borders, why do they continue bombing Israeli cities, terrorize,
shell, send homicide bombers against Israeli citizens and dig tunnels into
Israel inside the 1948 borders?
Source: IAM http://www.israel-academia-monitor.com/index.php?type=large_advic&advice_id=6624&page_data[id]=7825&cookie_lang=en&the_session_id=be849d06762f616996285fa72b2eb0d5
Nathan Weinstocks Brief: „Le Sionism contre Israel” einstampfen
An die Redaktion,
Betrifft: Ihren Artikel „Yasser Arafat:
Ein „Gerechter der Nationen”?”
Ein Freund hat mir den o.a. Artikel
weitergereicht, den sie am 28.
August [2002] publizierten.
Wenn Sie D. Bensaid und M. Warshawsky
richtig zitieren – und ich habe leider! keinerlei Anlass, dies zu
bezweifeln – dann unterstreicht das nur die Tatsache, dass die äußerste
Linke, in ihrer „anti-imperialistischen” Geisterfahrt, nicht nur den
Marxismus aufgegeben hat, sondern jegliche Form von rationaler Kritik.
Da Sie mich beiläufig zitieren, halte
ich es für geboten, klarzustellen, dass ich mich in aller Form und
explizit von all diesen Pseudoanalysen distanziere, die, direkt oder
indirekt versuchen, die Liquidation Israels (um die Dinge beim Namen zu
nennen) zu rechtfertigen und dabei ganz nebenbei implizit auch diejenige
der Israelis in Kauf nehmen.
Deshalb habe ich meinem Verleger
verboten, mein Buch „Le Sionism contre Israel” (Der Zionismus gegen
Israel) neu herauszugeben. Lassen Sie mich anfügen, dass, wenn ich
naiverweise geglaubt hatte (eine Jugendsünde), dass dieses Buch zu einer
fruchtbaren Diskussion beitragen könnte, die zu einer
israelisch-palästinensischen Koexistenz führt, so musste ich
feststellen, dass dies eine unverzeihliche Naivität meinerseits gewesen
war: Das Buch diente lediglich dazu, das gute Gewissen von bekennenden
und unbewussten Antisemiten zu nähren.
Kurzum, die Zeit kam 1969 nicht zum
Stillstand und ich bin nicht zur Salzsäule erstarrt. Seit damals habe
ich trotz allem eine Reihe von Dingen anderen Interesses publiziert. Ich
erlaube mir, nur eines hier zu nennen: Die Übersetzung des Tagebuchs,
das Hillel Seidmann, Archivar der Kehilla (Gemeinschaft aller Juden), im
Warschauer Ghetto geführt hat (Du fond de l’abîme, erschienen bei Ed.
Plon, “Terre humaine”, Paris 1998)
Mit herzlichen Grüßen,
Nathan Weinstock
Source: Emporer’s Clothes 2002-09-04
GESCHICHTE VON HUNDEN von Nathan Weinstock
GESCHICHTE VON HUNDEN
von Nathan Weinstock
…in der arabisch-muselmanischen Welt
ist der Untermensch, der „Hund”, zuallererst der Jude
Erscheint in «Revue d’Histoire de la
Shoah»
Es gab einmal eine Zeit, als man sich verpflichtet
fühlte, jede Äußerung mit einem Arsenal an Zitaten aus den Werken von
Marx zu garnieren. Das ist außer Mode gekommen. Glücklicherweise – denn
diese Manier, alles und jedes nach der Art des Chefs zuzubereiten,
gereichte seinem Andenken eigentlich nicht zu Ehren. Dennoch, man muss
keineswegs Marxadept sein, um Marx als scharfen Denker und subtilen
Analytiker der sozialen und politischen Konflikte anzuerkennen. Weshalb
sollten wir also den israelisch-arabischen Konflikt nicht erörtern,
indem wir von einer marxschen Beobachtung ausgehen.
Es ist bekannt, dass Karl Marx für die Gemeinschaft, aus der er stammte, keine besondere Zuneigung empfand. Sein Traktat „Zur Judenfrage”, geschrieben 1843, ist derart von einem aggressiven Antisemitismus durchtränkt, dass die österreichischen Antisemiten des 19. Jahrhunderts sich ein Vergnügen daraus machten, diesen Artikel wiederherauszugeben, um seine Schüler zu beschämen. Und in seiner Korrespondenz mit Engels belegte er seine Gegner jüdischer Herkunft mit Ausdrücken, die ihn heute in Gefahr brächten, juristisch belangt zu werden. In einem Text aus dem Jahre 1854 jedoch hat sich Marx intensiv mit dem Schicksal der Juden befasst, die im „Heiligen Land” zur damaligen Zeit lebten. Seltsamerweise erweist sich dieser Text als der einzige von seiner Hand, in dem er ein wenig Sympathie für die Seinen bekundet.
Lesen wir also diesen Artikel, der den Juden Jerusalems gewidmet ist:
[Beginn Zitat Marx]
„Die Muselmanen, die ungefähr einen Viertel der Gesamtheit (der Bevölkerung) ausmachen und aus Türken, Arabern und Mauren (Mooren) bestehen, sind natürlich die Herren in jeder Hinsicht, denn sie sind in keiner Weise durch die Schwäche ihrer Regierung in Konstantinopel beeinträchtig. Das Elend und die Leiden der Juden von Jerusalem sind ohnegleichen. Sie bewohnen das schmutzigsten Viertel der Stadt – das „hareth-el-yahoud” (Judenviertel) genannt wird – das Müll(-, Mist und Abfall)viertel der Stadt, zwischen dem Berg Zion und dem Berg Moriah (Tempelberg) gelegen, wo sich ihre Synagogen befinden. Sie sind das konstante Objekt muselmanischer Unterdrückung und Intoleranz, beschimpft von den Griechen, verfolgt von den Römisch-Katholischen. Sie leben nur von den spärlichen Almosen ihrer europäischen Brüder. Die Juden sind jedoch keine Einheimischen, sondern aus verschiedenen, entfernten Ländern. Und von Jerusalem sind sie angezogen lediglich durch den Wunsch, im Tal von Josephat zu wohnen und genau an dem Ort zu sterben, wo der Erlöser erwartet wird. „Sie widmen sich ihrem Tode”, sagt ein französischer Autor [2], „sie beten und leiden. Den Blick gerichtet auf diesen Berg Moriah (Tempelberg), wo sich einst der Tempel von Libanon erhob und dem sich zu nähern sie sich nicht getrauen, beweinen sie das Schicksal Zions und ihre Zerstreuung über die Welt”.
[Ende Zitat Marx]
Nebenbei erfahren wir von Marx, dass die Stadt Jerusalem eine Bevölkerung von 15000 Seelen umfasste; davon waren 8000 Juden und 4000 Muselmanen (Araber, Türken und Mauren).
(…) diese Anmerkungen werden von allen zeitgenössischen Beobachtern bestätigt. Übergehen wir die Untersuchungen der „Alliance Israélite Universelle”, die ein misstrauischer Leser des Mangels an Objektivität verdächtigen könnte. Wenden wir uns lieber den katholischen Reisenden zu, vielmehr den Autoren von Reiseführern für die Pilger, die (damals) ins Heilige Land reisten. Es waren genau diese erbaulichen Beschreibungen, die unvermeidlich in Betrachtungen dieses – genauso lehrreichen, wie herzzerreißenden – Spektakels endeten: Verachtete Juden auf der untersten Stufe des Elends – erstarrt im Gebet vor der Klagemauer, ergaben sie ein lebendiges Bild der Verkommenheit des „gottesmörderischen Volkes”. Und um dieser Apotheose noch mehr Hintergrund zu geben, befliss man sich, vor dieser letzten Etappe (dem Besuch der Klagemauer), in das Reiseprogramm einen Besuch des Judenviertels einzuschieben: „Dies ist bei weitem der düsterste und ungesundeste Teil der Stadt (…) der elende Anblick der Bewohner und das scheußliche Gepräge diese Quartiers bewirkt, dass man bei seiner Durchquerung die Verdammung Gottes nicht vergessen kann, die in so sichtbarer Weise auf den Kindern Israels lastet.” [4].
Kommen wir zurück zu dem Bild der Juden von Jerusalem, das Marx skizziert hat. Was zeigt es uns?
Dass die Juden „das schmutzigste Viertel der Stadt bewohnen”, „das Müll(-, Mist und Abfall)viertel”
Dass sie „das konstante Objekt muselmanischer Unterdrückung und Intoleranz” sind (ohne dass ihnen darum die Beleidigungen durch die Griechen und die Verfolgung durch die Römisch-Katholischen erspart geblieben wären).
Dass die Juden Jerusalems zu jener Zeit nicht Einheimische waren (tatsächlich wuchs die jüdische Bevölkerung der Stadt und der Region seit dem Ende des 18. Jahrhunderts andauernd durch das Dazukommen von Neueinwanderern aus dem ottomanischen Reich oder aus anderen Gebieten) und dass sie den Tod erwarteten während sie für die Erlösung beteten.
[Anfang Zwischenkommentar von Jared Israel]
Anmerkung des Herausgebers: Der obige Abschnitt ist verworren oder es handelt sich um einen typografischen Fehler im Original. (Die Übersetzung ist korrekt.) Ich möchte diesen Punkt näher beleuchten, denn er ist wichtig: Die anti-israelische Polemik beruht auf der Vorstellung, dass Juden „Außenseiter” oder „Kolonialisten” sind, nicht heimisch im Nahen Osten.
1) Weinstock legt dar, allem Anschein nach gemäss eines Teils des Marxschen Textes, den er nicht zitiert, dass die jüdische Bevölkerung Jerusalems seit dem Ende des 18. Jahrhunderts bis 1853 konstant gewachsen war – d.h. seit mehr als fünf Jahrzehnten. Das würde bedeuten, dass eine ansässige, einheimische jüdische Bevölkerung *mindestens* bereits vor dem Jahre 1800 bestand – d.h. ein Jahrhundert vor dem ersten Zionistenkongress in Basel 1897.
2) Weinstock sagt, dass die jüdische Neuankömmlinge von *innerhalb* des osmanischen Reiches kamen und aus anderen Ländern. Diejenigen, die von innerhalb des Reiches kamen, wanderten innerhalb der Grenzen eines Staates. Offensichtlich wanderten auch Muslime innerhalb dieses Staates. Von diesen Migranten, Juden oder Muslime, war niemand Kolonialist, geschweige denn Einwanderer. Aber nur über die Juden wird gesagt, „Sie waren nicht ‚Ansässige”. Nathan Weinstock argumentiert ähnlich weiter unten.
3) Und man beachte, dass Marx, der den Juden kritisch gegenüberstand, 1853, d.h. 44 Jahre vor dem ersten Zionistenkongress in Basel, schrieb, dass es in Jerusalem doppelt so viele Juden wie Muslime gab. Doppelt so viele! Und, gemäß Marx sowie gemäss einem ungenannten französischen Autor, den er zitiert, waren die Juden dort, weil ihre Leidenschaft für Jerusalem so groß war, dass ihr natürlicher Horror gegenüber der Art und Weise, wie sie behandelt wurden, überwunden wurde.
4) Überdies – wie wir an anderer Stelle bewiesen – haben die Juden, die im Rahmen des zionistisches Projektes einwanderten und zwar lange nachdem Marx seinen Artikel schrieb, Land von den arabischen Landbesitzern zu hohen Marktpreisen gekauft. Das ist natürlich nicht die Art von Kolonialisten. Zum Beispiel: Als die Briten Teile
des Mittleren Ostens übernahmen, kauften sie nicht etwa Land zu hohen Marktpreisen von verkaufswilligen Landbesitzern, wie es die Juden taten. Stattdessen exproprierten es die Briten einfach und überstellten es der britischen Krone. Auch in anderen Gebieten, wie Kenia, stahlen sie das Land auf die eine oder andere Weise.
[Ende Zwischenkommentar von Jared Israel]
[weiter im Artikel von Nathan Weinstock ]
Was Marx hier beschrieben hat – und alle zeitgenössischen Beobachter stimmen mit ihm darin überein – ist ganz einfach, dass die Juden Jerusalems (nach dem Beispiel der anderen Juden des Gebietes, das man gemeinhin das Heilige Land nennt und wie es die Regel war in der gesamten muselmanischen Welt) in einen Status der strukturellen und im eigentlichen Sinne diskriminierenden Erniedrigung gezwängt waren – in den Status der „Dhimmis”.
Dieser Zustand als «geschützter» Untertan, der Gnade der muselmanischen Macht ausgeliefert, ist die Erniedrigung, die die Scharia (das religiöse Gesetz des Islam) als Regime geschaffen und den Minderheiten des Buches (des Korans) auferlegt hat. Sie gilt also auch für die Christen der muselmanischen Welt, was diese jedoch nie daran gehindert hat, einen bösartigen Antisemitismus an den Tag zu legen. Alles spielt sich so ab, als sie ob aus der antijüdischen Tradition der christlichen Kirchen eine psychologische Kompensierung schöpften, die ihnen erlaubt, sich über die täglichen Erniedrigungen hinwegzutrösten, indem sie sich an den Parias schadlos halten, die noch weiter unten auf der Leiter der sozialen Anerkennung angesiedelt sind. So haben die orthodoxen Christen Jerusalems 1847, zweifellos inspiriert durch die Affäre von Damaskus, gegen ihre jüdischen Mitbürger eine Anklage wegen „rituellem Verbrechen” vorgetragen [5].
Nirgends wird das Los der Erniedrigung des Dhimmi so deutlich, wie in Yemen. In diesem Land trägt jeder Mann an seinem Gürtel einen gekrümmten Dolch zur Schau. Den Juden ist jedoch das Tragen des Dolches verboten, wodurch symbolisch illustriert wird, wie der Jude durch die Muselmanen wahrgenommen wird, nämlich als „Untermensch”. Dieser Status der Erniedrigung auferlegte den Dhimmis auch eine diskriminierende Kleiderordnung, untersagte ihnen den Gebrauch edler Reittiere (Pferde und Kamele), zwang sie, im öffentlichen Raum allen Muselmanen Platz zu machen, gegenüber welchen sie offensichtlich keinerlei Amtsgewalt beanspruchen konnten, auferlegte ihnen besonderen Steuern („kharaj” und „jizya”) und andere zusätzliche Abgaben, ohne dass sie dadurch vor den wiederholten Ausschreitungen des Pöbels geschützt gewesen wären.
Denn der „Schutz”, den der Status des Dhimmi vermittelt, garantiert den „Nutznießern” nicht etwa Sicherheit vor Verfolgungen:
Um im Nahen Osten zu bleiben (wobei analoge Beobachtungen in Nordafrika und in der gesamten muselmanisch-arabischen Welt gemacht werden können): In den Jahren 1850, 1856 und 1860 folgen sich religiöse Krawalle und gegen Nicht-Muselmanen gerichtete Massaker in Aleppo, in Nablus und in Damaskus. Was die Juden von Jerusalem, von Hebron, von Tiberias und von Zefat betrifft, so wurden sie Opfer von Razzien, von Raub und Erpressung während der ganzen ersten Hälfte des 19. Jahrhunderts [6]. Die Lage der Dhimmis hat sich jedoch seit 1830-40, mit der Errichtung von europäischen Konsulaten in Jerusalem, verbessert: Die Diplomaten verlangten, dass sie (die Dhimmis) in den Genuss des, am 18 Februar 1856 vom Sultan unterzeichneten, „Ferma’n” kommen, welcher den Minderheiten juristische Gleichheit gewährte. Indessen nährten diese ausländischen Interventionen eine Reaktion der Ablehnung, die genau solche blutigen, interkonfessionellen Hassausbrüche auslösten, wie sie gegen die Christen des Libanon während der Jahre 1853-1860 gerichtet waren.
Wenn man einen Augenblick über das Wesen dieser strukturellen Erniedrigung, die den Dhimmis auferlegt war, nachdenkt, so kommt einem spontan das Konzept des Kolonialismus als Subsumption ihrer Lebensbedingungen in den Sinn. Tatsächlich werden durch die Entmenschlichung, die der Gesamtheit von Juden und Christen gegenüber der Gesamtheit der Muselmanen auferlegt wird, letztere – und dieses gilt für jedes Mitglied ihrer Gemeinschaft, unabhängig von seiner sozialen Stellung – zu Privilegierten im Verhältnis zu den Minderheiten. Dies entspricht sehr genau der Lebensbedingung der Kolonisierten, wie sie Albert Memmi beschrieben hat [7]. Es zeigt sich, dass dieser so oft beschriebene Kolonialismus, dessen Missetaten im Nahen Osten zu brandmarken man sich gefällt, aus historischer Sicht nicht immer dort anzutreffen ist, wo man ihn zu entdecken glaubte. Aus phänomenologischer Sicht muss man konstatieren, dass in der arabisch-muselmanischen Welt der Untermensch, der „Hund”, zuvörderst der Jude ist.
Wenn ich das sage, so bin ich mir bewusst, dass ich auf Verständnislosigkeit stoßen werde, d.h. auf die Entrüstung von zahlreichen Muselmanen, deren Lauterkeit ich nicht bezweifle. Sie werden daran erinnern wollen, dass der Jude eine sehr vertraute Erscheinung in der nordafrikanischen oder levantinischen Welt war, dass eine Vielzahl von Banden die Juden mit ihren Nachbarn vereinte, dass es – bis zu einem gewissen Punkt – eine Symbiose der beiden Kulturen gab. Feststellungen, die nicht falsch sind, die aber ein unverzeihlicher Mangel an (historischer) Perspektive ad absurdum führt. Denn – man erlaube mir eine brutale Analogie – bei konsequenter Analyse erweist sich diese Nähe von Muselmanen und Juden als ähnlich der Nähe, die den Reiter mit seinem Reittier vereint – und es ist der Jude, der hier geritten wird. Die Blindheit, die den muselmanischen Beobachter in diesem Zusammenhang schlägt, entspricht sehr genau derjenigen des Kolonialisten, der sich mit Rührung der Jahre harter Arbeit an der Seite seines „boy” erinnert, ohne dass er in der Lage wäre, zu verstehen, dass ihre Beziehung von Unterwerfung geprägt war. Kurz gesagt: Es ist das Wahrnehmungsvermögen des Südstaatlers (Sklavenhalters).
Diese Tatsache muss man sich vergegenwärtigen, denn sie ist nicht ohne Bedeutung für die Entstehungsgeschichte und für den Begriff des Konflikts, in dem sich die zionistischen Neuankömmlinge und die palästinensischen Fellachen im Heiligen Land gegenüberstehen werden. Wenn man sich auch nur darauf einigt, sich von oberflächlichen Analysen abzugrenzen und der Laxheit des vorherrschenden Von-der-Stange-Denkens zu mistrauen [8], so offenbart eine kritische Untersuchung der Ursprünge der Reibungen zwischen der arabische Bevölkerung [9] und der Yischuf [10], dass der erste bedeutende Konflikt, der die beiden Gemeinschaften gegeneinander aufbrachten, gar nichts mit bäuerlicher Landnahme, mit dem Problem der Landkäufe oder dem zionistischen Projekt an sich zu tun hatte.
Der Protest brach aus 1908, infolge des Entscheids der jüdischen Pioniere von Sejera, die tscherkessischen Wachleute zu entlassen und sie durch jüdische Wachleute zu ersetzen, (d.h.) zur Zeit der Gründung der Hachomer (Der Wächter), der Organisation der jüdischen Wachleute, die sich konstituierte nach dem Vorbild der Selbstverteidigungseinheiten, wie sie in Osteuropa, im Kampf gegen Pogrome geschaffen w
orden waren. Im Übrigen vom gleichen Geist getragen: Keinerlei Abhängigkeit bei der Absicherung seiner Sicherheit und Organisieren seiner eigenen Sicherheit.
Überdies muss man in diesem Zusammenhang klarstellen, dass diese Verteidigung (der Juden von Sejera) gegen beduinische Plünderer und gegen Viehdiebe gerichtet war (die sich ohne Unterschied bei allen Einwohnern des Dorfes bedienten) und nicht auf enteignete Bauern. Nun ist es genau diese Entlassung der tscherkessischen Wachleute (die keine Araber waren), welche zur Kristallisation der Ablehnung gegen die zionistischen Siedler geführt hat. Und weshalb? Worin fühlten sich die arabischen Dorfnachbarn durch diese Ablösung betroffen? Die Erklärung dafür ist zum Verzweifeln einfach: Ein Dhimmi ist darauf verwiesen, unter dem Schutz der Muselmanen zu leben. Mit welchem Recht könnte er denn beanspruchen, Waffen zu tragen und seine Verteidigung selbst in die Hand zu nehmen, er der weniger ist, als ein Hund? Das wäre eine Verkennung (Ablehnung) des vorgegebenen Status’ der Unterwerfung, der der seine ist..
Der Ursprung der konfessionellen Tumulte, die in Jaffa im März 1908 zwischen Araber und Juden ausbrechen, ist nicht klar. Klar ist dagegen die Motivation, die der Hetze gegen die Juden von Hebron vom Januar 1908 bis Januar 1909 – und es handelt sich hier nicht um Neuankömmlinge, sondern um die Bevölkerung der alten Yischuf, die übrigens dem Zionismus feindlich gegenüberstand: Wie Henry Laurens aufgrund von Archiven der französischen Konsulate gezeigt hat: „Die muselmanische Bevölkerung wurde zu einem Boykott der jüdischen Händler aufgerufen, in der Absicht, die Juden auf ihren Platz zu verweisen” [11] Denn der konservativen Bevölkerung der Stadt schmeckt die Revolution der „Jungen Türken” mit ihren Versprechungen der ottomanischen Staatsbürgerschaft keineswegs. Die Juden sollten sich nicht darauf versteigen, zu glauben, dass sie gleich seien wie die anderen. Diese jüdische „Frechheit” machte es nötig, dass man sie schonungslos an die Regeln der konfessionellen Hierarchie erinnerte: Um den Kolonisierten auf seinen Platz zu verweisen. Dazu kam die Vergiftung der Köpfe durch die – weitgehend austauschbaren – Mythen von der jüdischen Weltverschwörung und vom Komplott der Freimaurer – eingeschleppt vom europäischen Antisemitismus, der sich stufenweise im Nahen Osten verbreitete. Zum Beispiel waren für den nationalistischen Führer Rachid Rida das jungtürkische Komitee „Union und Fortschritt” nichts anderes, als Auswirkungen der jüdischen und der freimaurerischen Macht. Diese Wahnvorstellungen werden bis in unsere Tage nicht aufhören zu wuchern dank der emsigen Lektüre der „Protokolle der Weisen von Zion” und anderer Auswüchse des judenfeindlichen Deliriums des Westens.
Wenn man nach den Demonstrations-Parolen urteilt, frappiert jedoch am meisten die Tatsache, dass die gegen die jüdische Gemeinde gerichteten Krawalle ihre Motivation nicht aus der Abneigung gegen das zionistische Projekt schöpften (Landkäufe, Landkolonisierung, Politik der ausschließlichen Beschäftigung von jüdischen Arbeitskräften). Die antikolonialistische Rhetorik taucht sogar seltsamerweise in den Demonstrations-Parolen der Menge überhaupt nicht auf. Letztere berufen sich nicht auf den Anspruch der Massen, die Unabhängigkeit zu erreichen. Nicht mehr als darin die Rede ist von Fellachen, die von ihrem Land vertrieben wurden. Nein: Die blutigen Krawalle in Jaffa vom 1. Mai 1921 finden statt zu Rufen wie “Muselmanen, wehret Euch, die Juden töten Eure Frauen” [12], d.h. durch die Beschwörung eines klassischen Archetyps des imaginären Rassisten oder südstaatlichen Sklavenhalters. Das ist genau das nahöstlichen Äquivalent der fixen Idee, die da heißt: „Berühre keine weiße Frau!”. Und es ist bezeichnend, dass die Angriffe nicht ausschließlich die Neueinwanderer zum Ziele haben, sondern genauso (und manchmal hauptsächlich) die alte Yischuf (der Ansiedlung von Juden im Heiligen Land), die lange vor dem zionistischen Projekt bestand, wie z.B. in Hebron, ja gelegentlich sogar Samaritaner, die überhaupt nicht Juden sind.
Und am 2. November 1921, dem Jahrestag der Balfour Deklaration: Wie lauten die Schlachtrufe, die in Jerusalem [13] von den mit Schlagstöcken und Messern bewaffneten Demonstranten bei einer neuerlichen, blutigen Demonstration gegen die jüdische Bevölkerung zu hören waren? Sie stellen sich zweifellos Parolen vor, die den Willen der Massen, Selbstbestimmung oder Unabhängigkeit zu erlangen, zum Ausdruck bringen? Keineswegs. Ihr Sammlungsruf ist der folgende: „Palästina ist unser Land, die Juden sind unsere Hunde [14], Mahomeds Gesetz ist das Schwert und die Regierung ist Schall und Rauch” [15]. Vielmehr als um eine „antimperialistische Bewußseinsbilduntg” handelt es sich hier um die Bestärkung des unveräußerlichen Rechts jedes Muselmanen („…die Regierung ist Schall und Rauch”) je nach Bedarf mit dem Schwert „Mahomeds Gesetz” zu erzwingen – und dieses will, dass „die Juden unsere Hunde (sind)”.
Das ist es, was man nicht hören will.
Um das Bild zu vervollständigen, sei hervorgehoben, dass die Ausbrüche von Hass, die die jüdische Gemeinschaft im Laufe der Jahre nach 1920 in ein Blutbad tauchen, hauptsächlich nicht gegen die ländlichen Kolonien oder die städtischen Viertel der zionistischen Einwanderer gerichtet waren, sondern gegen die Juden der alten Yischuf. Nun war diese – zum Teil arabischsprachige – Gemeinschaft schon seit Jahrzehnten in der Gegend ansässig. Sie ist für ihre eher feindliche Haltung gegenüber dem Zionismus bekannt – aus Gründen des religiösen Konservatismus. Und dennoch: 1929 stürzte sich der arabische Pöbel, in Hebron wie in Safed, auf die jüdischen Quartiere um ihre Einwohner in einem Anfall von abscheulichster Barbarei niederzumetzeln, zu verbrennen, zu verstümmeln, zu entmannen und zu vergewaltigen. Im Gegensatz zu den zionistischen Neuankömmlingen, hatten sich diese religiösen Juden nie auch nur im Geringsten darum bemüht, irgendwelche Maßnahmen zu ergreifen, um ihre Verteidigung im Falle einer Aggression zu gewährleisten, und so waren sie eine ideale Beute für die Mörder. Was uns aber ins Mark treffen sollte, ist zu sehen, dass sich diese blutige Furie auf friedliche Nachbarn konzentrierte, die nichts mit dem, durch die zionistische Kolonisierung entstandenen, Konflikt zu tun hatten und deren einzige Schuld es war, Juden zu sein.
Man erspare uns also bitte die allseits beliebten Interpretationen der Denkfaulen, die beanspruchen, alles mit der vom palästinensischen Volk empfundenen Ungerechtigkeit zu „erklären”. Was sich hier zeigt, ist ganz einfach die Logik der Entmenschlichung des Dhimmi und die fürchterliche Bestrafung, die den „Hunden” vorbehalten ist, die verdächtigt werden, aus ihrem Status entkommen zu wollen. Am Beginn des zwanzigsten Jahrhunderts sind die Mitglieder des alten Yischuf zu Schicksalsbrüdern der anderen, nicht-muselmanischen, verfolgten Minderheiten des Nahen Ostens geworden, genau wie die Assyrer und die Armenier – auch sie verdächtigt, dass sie sich dem Joch der Dhimmis zu entziehen trachteten.
Schlussendlich findet die Schlüsselrolle des Dhimmi-Status eine schöne Veranschaulichung in der Konstruktion des Begriffes „palästinensisches Volk”. Henry Laurens hat den Ausdruck „Falastin”, resp. seine Entstehung um 1908-1909 untersucht. Was auffällt, ist: Der Begriff „Palästinenser” umfasst alle, sich folgenden Einwanderungswellen von Muselmanen, die sich im Heiligen Land im 19. Jahrhundert niederließen, Araber oder Nicht-Araber (Hauranis aus Syrien, Maghrebiner aus Nordafrika, Tscherkessen aus Südrussland, Bosnier aus dem Balkan etc.) dagegen findet sich der jüdische Anteil von dieser gleichen, sich in Entstehung begriffenen,
palästinensischen Bevölkerung ausgeschlossen. Das gilt für die alte Yischuf und für die Juden aus der arabisch-muselmanischen Welt (aus dem Maghreb, aus Buchara, aus dem Yemen), selbst für arabischsprachige. Jeder Muselmane integriert sich von Rechts wegen in die palästinensische Gemeinschaft, jeder Jude ist a priori davon ausgeschlossen: Zu den Hunden geworfen.
Man verstehe mich recht. Es wäre absurd, den, von seltener Komplexität gezeichneten, israelisch-arabischen Konflikt auf eine einzige Komponente reduzieren zu wollen, nämlich derjenigen des Dhimmi-Systems. Es wäre aber genauso illusorisch, zu versuchen, die tiefliegenden Triebkräfte dieses Konfliktes zu verstehen, ohne diesen strukturellen Faktor zu berücksichtigen, der seit Beginn die arabische Wahrnehmung des Juden, ob er nun Israeli sei oder nicht, gefärbt hat und es weiterhin, bis zum heutigen Tage tut. Die „arabische Verweigerung” gegenüber der Tatsache Israel und gegenüber der Legitimität eines jüdischen Staates in Palästina durchzieht die Geschichte des Konflikts wie ein roter Faden. Dieser abgrundtiefe Hass auf Israel, dieses unerträgliche Gefühl der Demütigung, die dieser Staat hervorruft, erklärt sich aber nicht, wie oft versichert wird, durch das Drama der palästinensischen Flüchtlinge, denn dieser Hass datiert von viel früher: Schon am 15. Mai 1948, genau zum Zeitpunkt, als die regulären Truppen der arabischen Staaten den Jordan überqueren – also bevor es auch nur einen einzigen palästinensischen Flüchtling gegeben hätte – verkündet der Generalsekretär der Arabischen Liga, Azzam Pacha: „Es wird ein Vernichtungskrieg sein und ein denkwürdiges Massaker, an das man sich erinnern wird, wie an die Mongolenmassaker und diejenigen der Kreuzzüge.” [16]. Und der Hass hat seinen Ursprung auch nicht in der israelischen Präsenz in Cisjordanien und im Gazastreifen seit 1967: Hat man vielleicht vergessen, dass die gesamte arabische Welt Israel boykottierte und die Anerkennung des hebräischen Staates seit seiner Proklamation 1948 (aufgrund des UNO Vollversammlungsbeschlusses vom 29.11.1947) verweigerte, den sie vielmehr dämonisierte und zu zerstören schwor?
Unabhängig von den politischen Bedingungen, die eine dauerhafte Lösung des israelisch-arabischen Konfliktes beeinflussen, setzt eine solche Lösung zuallererst eine Revolution der Mentalitäten voraus. Die Friedensglocke wird an dem Tag geschlagen haben, an dem die Israelis – ganz einfach – als Grenznachbarn anerkannt werden, auch wenn die Politik ihrer Regierenden andersweitige Uneinigkeiten hervorrufen kann. Wie sehr würde man sich wünschen, dass dazu gerade diejenigen beitragen, die unaufhörlich ihre Sympathie mit der palästinensischen Sache proklamieren.
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Fußnoten und weitere Literaturangaben
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[1] Karl Marx, The Outbreak of the Crimean War – Moslems, Christians and Jews in the Ottoman Empire, New York Daily Tribune, 15. April 1854.
[2] Marx zitiert hier, ohne ihn zu nennen César Famin, Autor der Histoire de la rivalité et du protectorat des Eglises chrétiennes en Orient erschienen in Paris 1853.
[3] Hier das Original in Englisch, (das direkt auf Deutsch übersetzt wurde, der Übersetzer JL) : «The Mussulmans forming about a fourth of the whole and consisting of Turks, Arabs and Moors are of course the masters in every respect, as they are in no way affected by the weakness of their Government at Constantinople. Nothing equals the misery and the sufferings of the Jews of Jerusalem, inhabiting the most filthy quarter of the town, called hareth -el-yahoud, in the quarter of dirt between Zion and the Moriah where their synagogues are situated – the constant object of Mussulman oppression and intolerance, insulted by the Greeks, persecuted by the Latins, and living only upon the scanty alms transmitted by their European brethren. The Jews, however are not natives, but from different and distant countries, and are only attracted to Jerusalem by the desire of inhabiting the Valley of Josephat; and to die on the very place where the redemption is to expected. ‘Attending to their death’, says a French author, ‘they suffer and pray. heir regards turned to that Mountain of Moriah where once rose the Temple of Lebanon, and which they dare not approach, they shed tears on misfortunes of Zion, and their dispersion over the world’».
[4] Zweite Auflage von Guide-Indicateur des sanctuaires et lieux saints historiques de la Terre-Sainte des Bruders Liévin de Hamme, zitiert bei Guy Ducquois et Pierre Sauvage, L’invention de l’antisémitisme racial. L’implication des catholiques français et belges (1850-2000), Ed. Academia-Bruylant, Louvain-la-Neuve 2000, S.264.
[5] Henry Laurens, La question de Palestine, erster Band, Ed. Fayard, Paris 1999, S. 59.
[6] Über den «Dhimmi-Status» im allgemeinen, wird man sich stützen auf das Werk von Bat Yéor, Juifs et Chrétiens sous l’Islam, Ed. Berg International, Paris 1994.(www.dhimmitude.org)
[7] Albert Memmi, Portrait du colonisé précédé de Portrait du colonisateur, Coll. Folio Actuel, Ed. Gallimard, Paris 2002.
[8] Diese Bemerkung enthält eine gute Portion Selbstkritik: Ich habe mich in einigen meiner Publikationen selbst ins Unrecht gesetzt, indem ich die Falle nicht vermieden habe, solche allzu vereinfachende Ansichten zu verbreiten.
[9] Eigentlich eine trügerische Terminologie: Nicht alle nicht-jüdischen Bewohner Palästinas sind Araber (man denke an die Tscherkessen und die Bosnier) und die jüdische Bevölkerung umfasst eine beträchtliche Zahl von arabischsprachigen Juden, die aus dem Maghreb oder aus dem Yemen stammen.
[10] Mit diesem Ausdruck bezeichnet man die jüdische Gemeinschaft, die in Eeretz Israel, dem Heiligen Land wohnt.
[11] Henry Laurens, op.cit., S. 231 (Unterstreichung/Hervorhebung durch N.W.).
[12] Ibid., S. 565.
[13] Es ist angebracht, hier in Erinnerung zu rufen, dass seit der Mitte des 19.Jahrhunderts – lange vor der ersten zionistischen Einwanderungswelle – die Bevölkerung Jerusalems mehrheitlich jüdisch war.
[14] Yahoud kalabna.
[15] Henry Laurens, op.cit., S. 589 (Unterstreichung/Hervorhebung durch N.W.).
[16] Al Ahram et New York Times du 16 mars 1948 (cités par Rony E. Gabbay, A Political History of the Arab-Jewish Conflict, Genève 1959, p. 88).
(Ende Artikel von Nathan Weinstock)
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a href="http://emperors-clothes.com/german/articles/d-hunden.htm" target="" class="">Source: Emporer’s Clothes