Der in New York lebende Wissenschaftler, Unternehmer und Publizist Eli E. Hertz hat im Januar 2009 einen aufschlussreichen Aufsatz auf seiner Website Myths and Facts veröffentlicht: »Palestinians«.
Im Laufe der Zeit wurde der lateinische Name Philistia zu Palistina oder Palästina verballhornt. Während der folgenden 2.000 Jahre war Palästina niemals ein unabhängiger Staat, der irgendeinem Volk gehört hätte, noch tauchte während der 1.300jährigen muslimischen Hegemonie unter arabischer und osmanischer Herrschaft in Palästina ein palästinensisches Volk auf, das sich von anderen Arabern unterschieden hätte.
Palästina war und ist ausschließlich eine geografische Bezeichnung. Darum ist es nicht überraschend, dass das Wort »Palästinenser« in der Neuzeit zur Bezeichnung aller Einwohner – jüdischer wie arabischer – des Gebietes zwischen dem Mittelmeer und dem Jordan benutzt wurde. Tatsächlich bevorzugten es die meisten Araber in Palästina vor den 1960er Jahren, sich lediglich als Teil der großen arabischen Nation oder als Bürger »Südsyriens« zu identifizieren.
Des Begriffs »Palästinenser« bemächtigten sich die Araber in den 1960er Jahren; es war eine von Yassir Arafat initiierte Taktik, um die Juden als Eindringlinge in anderer Leute Garten zu brandmarken. Arafat stellte die arabischen Bewohner Israels, des Gazastreifens und des Westjordanlandes als indigene Einwohner seit Urzeiten dar. Diese erdichtete Nationalität erlaubte es den palästinensischen Arabern, als eine Nation, die einen unabhängigen Staat verdiene, mit den Juden Parität zu erlangen.
In einem Interview, das Zahir Musein, ein Mitglied des PLO-Exekutivkomitees, im März 1977 der holländischen Zeitung Trouw gab, gab er zu: »Nur aus politischen und taktischen Gründen sprechen wir heute von der Existenz eines palästinensischen Volkes – weil das arabische Interesse es erfordert, dass wir die Existenz eines unterscheidbaren palästinensischen Volkes postulieren, um es dem Zionismus entgegenzustellen.«
Unzählige offizielle Dokumente aus der Zeit des britischen Mandats sprechen von »den Juden« und »den Arabern« Palästinas – nicht von »Juden und Palästinensern«. Ironischerweise wurde das Wort »Palästina« – bevor die ortsansässigen Juden 1948 anfingen, sich als »Israelis« zu bezeichnen (der Name »Israel« wurde damals für den neu geschaffenen jüdischen Staat gewählt) – fast ausschließlich im Hinblick auf Juden und die von jüdischen Immigranten im frühen 20. Jahrhundert vor der Unabhängigkeit geschaffenen Institutionen benutzt.
Einige Beispiele:
- Die 1932 gegründete Jerusalem Post nannte sich bis 1948 Palestine Post.
- Die Bank Leumi L’Israel nannte sich Anglo-Palestine Bank.
- Die Jewish Agency – ein Arm der zionistischen Bewegung, der sich seit 1929 für die jüdische Besiedlung engagierte – nannte sich Jewish Agency for Palestine.
- Die Zeitung des amerikanischen Zionismus in den 1930er Jahren hießNew Palestine.
- Das heutige Israel Philharmonic Orchestra, gegründet 1936 von deutschen Juden, die aus Nazideutschland geflohen waren, nannte sichPalestine Symphony Orchestra. […]
Ermutigt von ihrem Erfolg beim historischen Revisionismus und bei der Gehirnwäsche der Welt mit der »großen Lüge« von der Existenz eines palästinensischen Volkes, haben die palästinensischen Araber in jüngster Zeit angefangen zu erzählen, sie seien Nachfahren der Philister und sogar der steinzeitlichen Kanaaniter. Auf der Basis dieses Mythos können sie behaupten, sie seien den Juden zweimal zum Opfer gefallen: erst den Israeliten bei der Eroberung Kanaans, dann den Israelis der Neuzeit – ein totales Märchen. Archäologen zufolge waren die Philister ein Mittelmeervolk, das um das Jahr 1100 vor unserer Zeit entlang der Küste Kanaans siedelte. Es hatte keine Verbindung zur arabischen Nation, einem Wüstenvolk, das von der Arabischen Halbinsel stammt.
Und als ob dieses Märchen noch nicht genug wäre, behauptete Arafat, die palästinensischen Araber seien »Nachfahren der Jebusiten«, die vertrieben worden seien, als König David Jerusalem eroberte. Arafat behauptete auch: »Abraham war ein Iraker.« An einem Heiligabend verkündete er, dass »Jesus ein Palästinenser« gewesen sei. Eine groteske Behauptung, die die Worte von Hanan Ashrawi, einer arabischen Christin, wiederholte, die in einem Interview am Rande der Madrider Konferenz 1991 gesagt hatte: »Jesus Christus wurde in meinem Land geboren« und behauptete, sie sei »Nachfahre der ersten Christen« – Jünger, die das Evangelium rund um Bethlehem verbreiteten, gut 600 Jahre vor der arabischen Eroberung. Wenn ihre Behauptung wahr wäre, wäre das gleichbedeutend mit dem Bekenntnis, dass sie eine Jüdin ist!
Die Widersprüche sind also offensichtlich. Palästinensische Führer behaupten, die Nachfahren der Kanaaniter, der Philister, der Jebusiten und der ersten Christen zu sein; sie kooptieren Jesus und ignorieren seine Zugehörigkeit zum Judentum, während sie gleichzeitig behaupten, die Juden seien kein Volk und hätten niemals die Heiligen Tempel in Jerusalem errichtet. […]
Nur zweimal in seiner Geschichte diente Jerusalem als nationale Hauptstadt: Zum ersten Mal, als es die Hauptstadt des jüdischen Gemeinwesens während der Perioden des Ersten und des Zweiten Tempels war, wie es in der Bibel beschrieben ist und von archäologischen Belegen sowie zahlreichen antiken Dokumenten bekräftigt wird. Das zweite Mal in der Neuzeit als Hauptstadt des Staates Israel. Es war nie eine arabische Hauptstadt, aus dem einfachen Grund, weil es nie einen arabischen palästinensischen Staat gab.
Die im Namen der Palästinenser vorgebrachte Rhetorik arabischer Führer klingt unglaubwürdig, denn die Araber in den Nachbarländern, die 99,9 Prozent des Landes im Nahen Osten kontrollieren, haben nie eine palästinensische Entität anerkannt. Sie haben Palästina und seine Bewohner immer als Teil der großen »arabischen Nation« betrachtet, historisch und politisch als einen wesentlichen Bestandteil von Groß-Syrien – Suriyya al-Kubra –, eine Bezeichnung, die beide Seiten des Jordans umfasst. In den 1950er Jahren hat Jordanien die Westbank einfach annektiert, da ihre Bevölkerung als die Brüder der Jordanier galt. […]
Die Araber gründeten keinen palästinensischen Staat, als die UN einen Teilungsplan vorlegte, der einen jüdischen und einen arabischen (und nicht etwa einen palästinensischen) Staat zum Ziel hatte. Auch während der zwei Jahrzehnte vor dem Sechstagekrieg, als die Westbank unter jordanischer und der Gazastreifen unter ägyptischer Kontrolle waren, haben die Araber keinen palästinensischen Staat anerkannt oder gegründet – noch haben die Palästinenser in dieser Zeit nach Autonomie oder Unabhängigkeit gerufen.
1937 – also lange vor der Entscheidung von 1967, ein »Palästinenser« genanntes neues arabisches Volk zu schaffen –, als das Wort »palästinensisch« noch mit jüdischen Unternehmungen assoziiert wurde, sagte Auuni Bey Abdul-Hadi, ein örtlicher arabischer Anführer vor einem britischen Untersuchungsausschuss, der Peel Commission, aus: »Es gibt kein solches Land [Palästina]! Palästina ist ein Begriff, den die Zionisten erfunden haben! In der Bibel gibt es kein Palästina. Unser Land war über Jahrhunderte hinweg ein Teil Syriens.« Der arabische Historiker Philip Hitti sagte 1946 vor dem Anglo-American Committee of
Inquiry, welches ebenfalls als Untersuchungsausschuss fungierte: »So etwas wie Palästina existiert in der [Arabischen] Geschichte nicht, absolut nicht.« […]
Es gibt bereits einen palästinensischen Staat und ein palästinensisches Volk, in allen Aspekten mit Ausnahme des Namens: Über 70 Prozent aller Jordanier sind palästinensische Araber. Den Briten wurde 1920 ein Mandat über Palästina übertragen, um die Balfour-Deklaration von 1917 umzusetzen, die »die Errichtung einer jüdischen Heimstatt in Palästina« forderte – ein geografischer Begriff, der das westliche Palästina (das heutige Israel und die Westbank) und Ostpalästina (das heutige Jordanien) umfasste. 1923 wurde Ostpalästina, das 77 Prozent des Mandatsgebietes ausmachte, herausgeschnitten, um die Araber zu beschwichtigen, die sich der Idee einer Rückkehr der Juden in ihr altes jüdisches Heimatland widersetzten.
Dieser Teil wurde ein separates Mandat, und im Jahr 1946 wurde Ostpalästina das Haschemitische Königreich Transjordanien (das später in »Jordanien« umbenannt wurde, nachdem die Jordanier die Westbank besetzt hatten) – ein Land, das heute in jeder Hinsicht außer dem Namen nach ein palästinensischer Staat ist, herausgearbeitet aus dem Mandatsgebiet Palästina. 70 Prozent der Jordanier sind palästinensische Araber, und Palästinenser besetzen Schlüsselpositionen in der jordanischen Regierung und Wirtschaft. Sogar die Königin – Rania, die Frau König Abdullahs des Zweiten – ist Palästinenserin. Die übrigen 30 Prozent der jordanischen Bevölkerung sind Beduinen, die von der Arabischen Halbinsel stammen, die aus Mekka stammende jordanische Königsfamilie inbegriffen.
Doch die Araber sind nicht zufrieden mit einer palästinensischen politischen Entität namens Jordanien, in der sie die unangefochtene Mehrheit stellen und die politische Maschinerie und das Territorium für Selbstbestimmung haben. Stattdessen wollen sie einen weiteren Staat, denn 21 arabische Staaten sind nicht genug – und ein jüdischer Staat ist einer zu viel.
Source: Lizaswelt