40 Jahre nach den Schüssen auf John F. Kennedy

“Ein dummer, kleiner Kommunist”

Mathias Bröckers 21.11.2003

40 Jahre nach den Schüssen auf John F. Kennedy – Teil I

“Grassy knoll” heißt eigentlich “grasiges Hügelchen”, doch im heutigen Amerikanisch ist es auch ein Synonym für “gaga”. Wer “Grassy Knoll”-Theorien vertritt, glaubt auch an Außerirdische oder “Men in Black” hinter jeder Ecke. Aus der Richtung eines grasigen Hügels seitlich der Dealey Plaza in Dallas waren bei dem Attentat auf John F.Kennedy am 22. November 1963 Schüsse gehört und Rauchspuren gesehen worden. Gab es außerLee Harvey Oswald, der aus dem sechsten Stock des “Texas School Book Depository (TSBD)” von hinten auf den Präsidenten geschossen haben soll, weitere Schützen? Der von Präsident Johnson eine Woche nach dem Mord eingesetzte Untersuchungsausschuss unter Verfassungsrichter Earl Warren, die Warren-Kommission, veröffentlichte nach zehn Monaten einen 888-seitigen Report, dem später 26 Bände mit Protokollen und Beweismaterial folgen. Das Ergebnis der aufwändigen Untersuchung: Der ehemalige Marines-Soldat und “bekennende Kommunist” Oswald hatte als Einzeltäter gehandelt – weder bei ihm, noch bei dem Nachclubbesitzer Jack Ruby, der Oswald am 24. November im Polizeipräsidium Dallas erschoss, liegen Anzeichen auf Mittäter oder eine Verschwörung vor.

Das “Verbrechen des Jahrhunderts” fand vor 600 Augen- und Ohrenzeugen statt. Davon wurden 216 Zeugen vom FBI und/oder der Warren-Kommission vernommen, darunter 73 Staatsbedienstete: Polizisten, Regierungsagenten, Sicherheitsleute. Eine Analyse ihrer Aussagen – verglichen mit denen der 143 übrigen Zeugen – ergibt ein deutliches Missverhältnis in der Art der Wahrnehmung: 26 der Staatsbediensteten bezeugten Schüsse aus dem TSBD-Gebäude, nur 8 von ihnen berichten von Schüssen vom “grassy knoll”. Von den übrigen Zeugen jedoch lokalisierten 44 die Schüsse aus Richtung des Grashügels und nur 22 aus der anderen Richtung.

Dieses Missverhältnis könnte mit der besseren Wahrnehmung von Polizisten und Sicherheitsagenten zu tun haben oder damit, dass Staatsbediensteste vor Gericht oder Kommission tendenziös aussagen und sich der staatlich gewünschten Version anschließen – die Warren-Kommission nahm diese Ungereimtheiten nicht zur Kenntnis. Wie ihr Report auch ansonsten als ein fabelhaft detailliertes Lehrstück in der Kunst und Wissenschaft der zielführenden Beweiskonstruktion gelten kann. Subtil gesteuert vom Altmeister verdeckter Operationen, dem von Kennedy gerade gefeuerten Gründer und ersten Direktor der CIA, Allan Dulles, kam die Kommission zum gewünschten Ergebnis:

Wir müssen das aus dem Rampenlicht nehmen, dass da irgendwelche Leute aussagen, dass Chrustschow und Castro dies oder das gemacht haben… das treibt uns in einen Krieg, der 40 Millionen Amerikaner in einer Stunde das Leben kosten kann.

Und so rückte der “grassy knoll” aus dem offiziellen Bild. Jeder weitere Schütze hätte eine Verschwörung – ob von einem der beiden Erzfeinde oder von wem auch immer – ins Spiel gebracht und schied, gleichsam aus weltpolitischen Gründen, aus.

Es gibt keine Verschwörung – es gibt nur Verschwörungstheorien

Lyndon B. Johnsons dramatischer Appell, nur in Richtung eines verwirrten Einzeltäters zu ermitteln, beruhte nicht nur auf der zugespitzten Lage im Kalten Krieg. Zwei Jahre zuvor war die Berliner Mauer errichtet worden und die Stationierung von Sowjet-Raketen auf Kuba hatte beinahe zu einer atomaren Auseinandersetzung der Weltmächte geführt. Johnson hatte auch einen sehr konkreten Anlass.

FBI-Chef Edgar J. Hoover hatte dem Präsidenten am Tag nach dem Attentat mitgeteilt, dass einige Wochen zuvor ein Lee Harvey Oswald in der sowjetischen Botschaft in Mexico-City aufgetaucht, man sich anhand von Fotos und Tonbandaufzeichnungen aber sicher sei, dass es sich dabei nicht um die Stimme des Verhafteten gehandelt hätte. Es waren also schon im Vorfeld falsche Spuren gelegt worden, was aber vor der Warren-Kommission nicht zur Sprache kam, weil Hoover dafür die Quelle – Abhörmöglichkeiten in der Sowjetbotschaft, die die Kollegen vom mexikanischen Geheimdienst DFS für die CIA betrieben – hätte preisgeben müssen.

Ebenfalls aus Mexiko kamen in diesen ersten Tagen Nachrichten über Oswalds Kontakte zur (ebenfalls verwanzten) kubanischen Botschaft, die er Ende September bei einem Aufenthalt in Mexico-City besucht hatte. Für Peter Dale Scott, den emeritierten Berkeley-Professor und Dean der JFK- Forschung (Deep Politics and the Death of JFK), markieren diese sofort nach dem Anschlag hochkommenden Verschwörungsgeschichten über Oswald als KGB- bzw. Castro-Agent die “Phase Eins” der Vertuschung:

Phase Eins stellte das Phantom eines internationalen Komplotts vor und verband Oswald mit der UdSSR, Kuba oder beiden Ländern. Dieses Phantom wurde benutzt, die Gefahr einer atomaren Auseinandersetzung herauszubeschwören und den Untersuchungs-Chef Earl Warren und andere politisch Verantwortliche dazu zu bringen, Phase Zwei zu akzeptieren

die ebenso falsche (aber weniger gefährliche) Hypothese, dass Oswald Kennedy ganz allein tötete.

Der Warren-Kommission von 1964 folgten weitere offizielle Untersuchungen: 1967-68 werden die medizinischen Beweise erneut gesichtet und geprüft; 1975 kommt die Rockefeller-Kommission zu dem Ergebnis, dass die CIA zwar illegale Aktivitäten im Inland betrieben hatte aber nicht an der Kennedy-Ermordung beteiligt war; 1976 stellt der Church-Ausschuss fest, dass Polizei und Geheimdienste der Warren-Kommission entscheidende Informationen vorenthalten haben.

1976-78 kommt ein Sonderausschuss, das House Select Comittee of Assasinations (HSCA), das noch einmal sämtliche Aspekte und Beweismaterialien prüft, zu dem Ergebnis, dass die Ermordung des 35. Präsidenten der USA das Resultat einer Verschwörung war, deren Hintermänner aber nicht ermittelt werden konnten – und dass auch vom “grasy knoll” ein Schuss gefeuert worden sein könnte.

1980 untersuchte das FBI den akustischen Beweis für diesen weiteren Schützen – eine Aufzeichnung des Polizeifunks – und kommt zu dem Schluss, dass vom “grassy knoll” nicht geschossen wurde. 1992 richtet der Kongress, in Reaktion auf Oliver Stones Film “JFK” , den Assasination Record Review Board ein, mit dem Auftrag, möglichst viele Dokumente zur Ermordung, die von den Behörden bisher als zu sensibel für die Veröffentlichung eingestuft wurden, zu prüfen und zu veröffentlichen. Seitdem kamen immer wieder neue, wichtige Details ans Licht, die von Kennedylogen nach wie vor heiß diskutiert werden – der Fall ist nicht abgeschlossen. Am 26.01.2001 meldete die Washington Post: Studie stützt Grassy Knoll.

Es gab eine Verschwörung – nur welche Verschwörungstheorie zutrifft, ist umstritten

Das eigentliche Phänomen ist nicht der unbefriedigend geklärte Präsidentenmord, sondern die Verwandlung des Aggregatzustands des gesamten Ereignisses: Das Verdampfen klarer Widersprüche in einen Nebel aus Unklarheit, die Transformation offensichtlicher Ungereimtheiten in ein Gewaber aus Gerüchten, die Kontaminierung der grundlegenden offenen Frage: “Wer steckt dahinter?” durch die Überladung mit Komplexität, mit einem Dschungel aus Fakten und Spekulationen.

Eine Übersicht aus dem Jahr 1979 listete bereits 600 Buchtitel zum Kennedy-Mord auf, ein Konvolut, das mittlerweile sicher auf mehr als die dreifache Menge angeschwollen sein dürfte. Zwar verkündete ein vollmundiges Werk des Rechtsanwalts und Autors Gerald Posner 1993 “Case Closed – Fall erledigt” – und setzte der Warren-Kommission und den “verwirrten” Einzeltätern Oswald und Ruby nach knapp 30 Jahren ein Denkmal. Eine Dekade später indessen haben aus den Archiven sickernde Dokumente – wie das eingangs zitierte Telefonat Präsident Johnsons – die Lage wieder verdunkelt und klar gemacht: Es gab ein Cover-up. Es wurde von der ersten Stunde der Ermittlungen an getarnt, getrickst, getäuscht. Es wurden vorbereitete Spuren “entdeckt”. Innerhalb kürzester Zeit tauchten Geschichten über Oswalds Kommunisten-Connections auf, um sodann jede Art von Verbindungen von Oswald wie auch von Ruby systematisch auszublenden.

Es gab nicht nur eine Verschwörung zur Ermordung Kennedys, es gab auch eine Verschwörung innerhalb der Behörden, sie nicht aufzudecken

Warum? Der Verfasser der Einzeltäterbibel Posner würde antworten: Nur weil FBI/CIA ihre eigene Schlamperei/Unfähigkeit vertuschen wollen (dieses “bürokratische” Argument, eine Art Inkompetenz-Kompensations-Theorie, vertritt er auch in zwei weiteren Büchern über das Martin-Luther-King-Attentat und den 11.9.). Nun gilt allerdings nach dem Geheimdienstexperten und Bond-Vater Ian Fleming die Regel: “Einmal kann passieren, zweimal ist Zufall, dreimal ist Feindeinwirkung.”

Nach JFK werden 1964 Martin Luther King und 1968 sein Bruder Robert F. Kennedy erschossen – die drei fortschrittlichsten Politiker der USA in fünf Jahren. Und alle von Killern, die in unbefriedigenden Verfahren – die King-Nachkommen haben unlängst eine Wiederaufnahme angestrengt – als “verrückte Einzeltäter” identifiziert werden. Das kann, nach geheimdienstlichem Ermessen, kein Zufall mehr sein und so suchen die JFK-Forscher seit vier Jahrzehnten nach der “Feindeinwirkung”. Die meisten Spuren führen nach innen…

Der erste, der in dieser Ri
chtung suchte und schnell fündig wurde, war Staatsanwalt Jim Garrisonin New Orleans – Kevin Kostner spielt ihn als leisen, wahrheitssuchenden Helden in Oliver Stones “JFK”-Film. Im wirklichen Leben war Garrison eher ein Riese und ein Besessener, der sich als einsamen Gerechten und Superhelden im Kampf gegen eine Verschwörung aus Machtelite, Mafia und Geheimdiensten sah – und sich auf das erste Anzeichen einer Spur stürzte, um dies haarklein zu beweisen.

Garrison klagte den Geschäftsmann Clay Shaw an, doch die Zeugenaussagen, die er für dessen Verbindung mit Lee Harvey Oswald (und der CIA) beibringen konnte, erwiesen sich als zu dürftig, um die Jury zu überzeugen. Zumal sich der für Garrisons Anklage zentrale Verbindungsmann zwischen Shaw und Oswald – der Pilot David Ferrie – wenige Tage vor dem Gerichtstermin das Leben genommen hatte. Shaw wurde freigesprochen und mit diesem Debakel für den jungen Staatsanwalt ging “eines der unwürdigsten Kapitel der amerikanischen Rechtsprechung” (New York Times) zu Ende.

Mittlerweile allerdings wurde anhand freigekommener Akten der Grund für diese “Unwürdigkeit” bekannt: Garrison wurde vom Justizministerium und von den Geheimdiensten von Anfang an massiv sabotiert. Als nationale Berühmtheit zog er fortan durch die Talkshows, um Aufklärung und Offenlegung zu fordern: der nicht vorliegenden Röntgenbilder des Präsidenten, der fehlenden Teile des Zapruder-Films (einer privaten Super-8-Aufnahme des Attentats), der gesperrten Dokumente aus dem Nationalarchiv, verschwundener oder toter Zeugen – und das Gehirn Kennedys. Warum, fragte er immer wieder, wird das vor der Öffentlichkeit zurückgehalten, wenn es keine verborgenen Hintergründe gibt?

So sehr sich der Einzelkämpfer Garrison auch verrannt zu haben schien, seine Hartnäckigkeit sorgte dafür, dass nach und nach ein Großteil der von ihm geforderten Beweise offengelegt und eine weitere Regierungskommission eingesetzt wurde, die nun tatsächlich nicht mehr von einem Einzeltäter ausging – sondern von Hintermänner, die nicht ermittelt werden konnten.

Es gab eine Verschwörung zur Ermordung Kennedys, aber Garrisons Verschwörungstheorie war nicht beweisbar

Marita Lorenz, Tochter einer Amerikanerin und des Kapitäns des deutschen Kreuzfahrtschiffs “MS Berlin”, landete 1959 wenige Wochen nach Fidel Castros Machtübernahme in Havanna. Bei einem Dinner an Bord des Luxusliners bot der Revolutionsführer der schönen Kapitänstochter eine Stelle als Privatsekretärin an, was die Eltern lächelnd zurückweisen. Doch kaum wieder in New York setzt sich Marita nach Kuba ab und wird Castros Geliebte.

Bald schon wird die 19-Jährige schwanger, zu einer Abtreibung gezwungen und nach 8 Monaten hat Fidel genug von ihr. Der CIA-Söldner Frank Sturgis, der Castro bei seinem Putsch gegen Battista mit Knowhow und US-Waffen unterstützt hatte und als sein erster Minister für Glückspiel und Casinos fungierte, verhilft ihr zur Rückkehr in die USA, wo sie sich seiner Anti-Castro-Gruppe anschließt, jener verdeckten “Operation 40” oder “Operation Zapata” der CIA, die seit der gescheiterten Kuba-Invasion im April 1961 den Namen “Schweinebucht” trägt.

Zuvor wird Marita Lorenz als amerikanische Mata Hari noch einmal zu Fidel zurückgeschickt, doch transportiert sie die Giftkapseln, mit denen sie ihn ermorden soll, so ungeschickt, dass sie unbrauchbar werden. Unverrichteter Dinge zurück lebt sie in Miami mit dem venezualischen Ex-Diktator Jeminenz zusammen, ist aber weiter für Frank Sturgis und seinen CIA-“Zahlmeister” Howard Hunt aktiv.

Hunt und Sturgis werden 1972 bei ihrem Einbruch ins Watergate-Hotel verhaftet, der zum Sturz Nixons führt. Als dann 1985 im “Spotlight”-Magazin ein Artikel erscheint, der Hunt und Sturgis auch mit der Kennedy-Ermordung in Verbindung bringt, klagt Howard Hunt wegen Verleumdung. In diesem Verfahren sagt Marita Lorenz unter Eid aus, dass sie am 21. November 1963 mit Sturgis un
d Hunt Waffen von Miami nach Dallas transportiert habe – und mit ihnen am Vorabend des Attentats auch zwei Männer getroffen hätte: Lee Oswald und Jack Ruby.

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Die zerrütteten Familienverhältnisse, sein soziopathisches Verhalten, die Gewalttätigkeit gegenüber seiner Frau – das Psychogramm des Täters Oswald ist von vielen Autoren, darunter Norman Mailer, ausführlich nachgezeichnet worden.

“Ich bin der Sündenbock hier!”, hatte er auf der Pressekonferenz nach seiner Verhaftung gesagt – nicht gerade das Statement eines fanatisierten Polit-Mörders. Für wen aber gab Oswald den Sündenbock ab? Erst aus den seit Mitte der 90er Jahre ins Nationalarchiv überführten Akten, insgesamt 2 Millionen Seiten, tröpfelt nach und nach heraus, dass Lee Oswald für die CIA kein unbeschriebenes Blatt war:

Wir können endlich mit einiger Autorität sagen, dass die CIA schon Wochen vor dem Präsidentenmord ein Netz der Täuschung über Oswald spann, eine Tatsache, die direkt zu dem Ergebnis in Dallas geführt haben könnte. Ist es denkbar, dass die CIA… sich in einen undenkbaren Alptraum aus ihrer eigenen Produktion versetzt fühlte ?

Es ist denkbar. 1955 trat Lee Oswald der Civil Air Patrol (CAP) in New Orleans bei, einer paramilitärischen Pfadfindertruppe, bei der man neben dem soldatischen Drill auch schießen und fliegen lernen konnte. Leiter dieser Gruppe war niemand anderes als der Pilot David Ferrie, der unter merkwürdigen Umständen kurz vor seiner Aussage im Garrison-Verfahren ums Leben gekommen war.

Ferrie war einer jener Mentoren von Oswald die ihre direkte Zugehörigkeit zur CIA stets bestritten, deren gesamte Biographie aber unzweifelhaft auf geheimdienstliche Tätigkeit schließen lässt. Im Falle von Ferrie bestand diese Mitte der 50er Jahre, seinen persönlichen Neigungen sehr entsprechend – wegen seiner Homosexualität hatte er gerade einen zivilen Pilotenjob bei “Southern Airlines” verloren – im Rekrutieren junger, abenteuerlustiger Luftkadetten. Außerdem drillte er im Zuge der Schweinebucht-Operation Exil-Kubaner für die Invasion in von der CIA eingerichteten Lagern.

Schon direkt nach dem Kennedy-Mord als Oswalds CAP-Vergangenheit bekannt wurde, war Ferrie vom FBI verhört worden und hatte bestritten, ihn persönlich zu kennen. Auch im Vorfeld seiner Vorladung durch Garrison behauptete er, ihn nicht näher gekannt zu haben. Tatsächlich aber war Lee Oswald einer von Ferries “Elite-Boys”, wie Daniel Hopsicker in Interviews mit zahlreichen Ex-Mitgliedern der New Orleans CAP herausfand – in seinem Buch (“Barry and the Boys”, 2001) über einen weiteren Zögling von David Ferrie, der später ebenfalls Geschichte machen sollte: Barry Seal und Waffenschmuggels, der als “Iran-Contra-Affäre” bekannt werden sollte. Auch Barry Seal, der schon als jugendlicher CAP-Flieger Waffen nach Kuba flog, in den 60ern Heroin aus Laos und Vietnam Waffen einflog und zu seinen Spitzenzeiten Ende der 70er wöchentlich 1,5 Tonnen Kokain transportierte, war offiziell nie Angestellter der CIA oder eines anderen Diensts – obwohl er (wie David Ferrie oder Frank Sturgis) zeitlebens für sie arbeitete.

Es gab eine Verschwörung zur Ermordung Kennedys, die CIA war darin verwickelt und versuchte, dies zu vertuschen

Dass Staatsanwalt Garrison sich 1967 zwar erfolglos in den Fall verbissen hatte, mit seinem plötzlich verstorbenen Hauptzeugen David Ferrie aber genau in der richtigen Richtung lag – hier sein abschließendes Statement – wird spätestens 10 Jahre später klar, als vor dem Sonderauschuss des Parlaments (HSCA) ein Super-8-Film aus dem Archiv der Universität Georgestown auftaucht.

Aufgenommen im Frühsommer 1963 zeigt dieser Film ein von der CIA eingerichtetes militärisches Übungslager für Exil-Kubaner in Lacombe am Lake Pontchartrain nördlich von New Orleans, dessen Existenz bis dahin notorisch bestritten worden war. Die fünf Personen, die auf dem Film zu sehen sind, wurden von dem HSCA-Untersuchungsrichter Bob Tannenbaum identifiziert: Es handelt sich um den Piloten David Ferrie, um David Atlee Phillips, den Chef des CIA-Büros Mexico, das nach der Oswald Verhaftung die KGB-Kuba-Gerüchte streute, um Antonio Veciana von der CIA-gestützten Anti-Castro-Truppe “Alpha 66”, um den Ex-FBI-Mann, Waffenschieber und Ausrüster der Anti-Kuba-Front Guy Bannister, aus dessen Büro Oswald seine “Fair Play For Cuba”- Flugblätter verschickt hatte – und um Lee Harvey Oswald selbst: Beim Schießtraining mit CIA-Agenten und kubanischen Anti-Kommunisten in die Kamera grinsend, bevor er kurz darauf als “Kommunist” und Kennedymörder Weltruhm erlangen sollte.

Bob Tannenbaum glaubte kaum seinen Augen zu trauen, als er den Film zum ersten Mal sah – und fertigte ein Transkript und ein Protokoll des Films. Als jedoch vom Kongres blockiert wurde, den CIA-Mann David Atlee Philipps dazu ins Kreuzverhör zu nehmen – und wenig später der Film aus dem Archiv des Parlaments verschwand (bis heute spurlos), trat Tannenbaum von seinem Amt als HSCA Deputy Counsel zurück.

Das Ergebnis des House Select Commitee of Assasinations von 1978, dass Kennedy einer Verschwörung zum Opfer gefallen sei, deren Hintermänner nicht ermittelt werden könnten, war eine Schutzbehauptung. Sie sollte verbergen, dass Staatsanwalt Garrison sehr richtig gelegen hatte, als er die Mörder Kennedys in Kreisen rechtsgerichteter, von der CIA unterstützterAnti-Castro-Terroristen suchte. Das bezeichnenderweise verschwundene (aber zweifelsfrei dokumentierte) Homevideo über das Lager in Lacombe zeigt die Verschwörer, einschließlich des Fake-Kommunisten Oswald, wie in einer Nussschale. Hätte dieser Film 1967 schon Garrison vorgelegen oder nach seinem kurzen Auftauchen vor dem HSCA-Auschuß öffentlich gezeigt werden können – die Legende des verwirrten “kommunistischen” Einzeltäters Oswald hätte sich ein für alle Mal in Luft aufgelöst.

Die Invasion in der Schweinbucht war schon vor Kennedys Vorgänger Eisenhower von der CIA geplant und vorbereitet worden, doch der neue Präsident zögerte, als man ihm den Plan vorlegte. Die Gefahr, dass dies als offizielle US-Invasion ausgelegt werden und zur Eskalation mit den Sowjets führen könnte, schien ihm zu groß. Unter Druck gesetzt und mit dem Hinweis beschwichtigt, dass ausschließlich Exil-Kubaner und keine US-Truppen beteiligt seien, stimmte Kennedy schließlich zu.

Die CIA-Planer unter Allan Dulles gingen in völliger Verkennung der Lage davon aus, dass sich mit der Invasion die kubanischen Streitkräfte und die Bevölkerung gegen Fidel Castro erheben würden – und Kennedy so zu einer massiven militärischen Intervention gebracht werden könnte. Doch die 2.500 Mann, die am 17. April 1961 den Angriff in der Schweinebucht starteten, wurden innerhalb vier Tagen von vielfach überlegenen und wütenden Castro-Getreuen niedergemacht bzw. gefangengenommen.

Als dieses Debakel schon kurz nach dem Start der Invasion absehbar wurde, forderten CIA-Chef Dulles und militärische Hardliner vom Präsidenten Luftunterstützung durch die Air Force, die Kennedy aber verweigerte. Damit war für alle Beteiligten klar: JFK, und niemand anderes hatte “la casa”, die kubanische Sache, versaut. Zusätzlich war sein Bruder Bobby als neuer Justizminister wie der Teufel hinter denen her, die die ganze Aktion großzügig finanziert hatten: dem Mob der Kasino- und Bordellbesitzer, die an ihre von Castro verstaatlichten Fleischtöpfe in Havanna zurückwollten.

Die Verschwörungstheorie, dass die “Mafia” Kennedy ermordet habe, lenkte gezielt von der eigentlichen Verschwörung ab

Dass die “Mafia”, der Mob, das organisierte Verbrechen hinter dem Kennedy-Mord steckt, ist bis heute eine der populärsten Theorien, was aber weniger mit ihrer beweiskräftigen Fundierung, als damit zu tun haben dürfte, dass die vielen Bücher und Dokumentationen, die sie “beweisen”, eine gewisse Förderung erfuhren – durch CIA und FBI.

Dass Vater Joseph Kennedy, der sein Vermögen in der Prohibitionszeit in enger Kooperation mit der Mafia gemacht hatte, auf diese alten Verbindungen zurückgriff, um seinem Sohn in entscheidenden Stimmbezirken die (denkbar knappe) Präsidentenwahl zu kaufen; dass John F. Kennedy und sein Bruder Robert als Justizminister sich dann nicht an die Abmachungen hielten und weiter gegen den Mobster Jimmy Hoffa und seine “Teamster”-Gewerkschaft ermittelten, ebenso wie gegen die Bosse Santos Trafficante (Florida), Carlos Marcello (New Orleans) und Sam Giancana (Chicago); und dass nun auch noch die von ihnen finanzierte Schweinebucht durch Kennedy zum Desaster wurde – dieser Verrat soll die Mafiachefs so erzürnt haben, dass sie drei französische Profikiller für den Job in Dallas anheuerten und sofort nach der Tat wieder außer Landes schafften.

Soweit, in aller Kürze, die “Mob did it!”-Theorie, die bei aller Güte freilich einen entscheidenden Haken hat: Selbst wenn man dem organisierten Verbrec
hen viel zutraut, so wäre es wohl nicht in der Lage, ein halbes Dutzend Untersuchungskommissionen über Jahrzehnte zu manipulieren – und Beweisstücke aus den Staatsarchiven verschwinden zu lassen. Wie den oben erwähnten Film, der nicht nur die CIA-Verbindung Oswalds und seiner Mitverschwörer aufzeigt, sondern auch ihre Mob-Connections.

Das Trainingscamp für die Anti-Castro-Guerilla, in dem Lee Oswald mit seinem Mentor David Ferrie Schießen übte und dessen Existenz CIA und FBI im Garrison-Prozess noch vehement abgestritten hatten, lag auf dem Grundstück von Mike McLaney – einem Kasinobetreiber in Havana und “Leutnant” des Mob-Moguls Meyer-Lansky, der auf demselben Anwesen ein Jagdhaus hatte. Sein Bruder Bill McLaney betrieb den “Carousel”-Club in Las Vegas und einer ihrer engsten Mitarbeiter, Lewis McWillie, war der beste Freund des Mannes, der den “Carousel”-Club in Dallas betriebt:Jack Ruby.

Dessen gute Verbindungen nicht nur zum Dallas Police Department, das er regelmäßig mit Informationen und Sandwiches versorgte – Polizisten hatten in Rubys Strip-Club freien Eintritt -, sondern auch zur Mafia, wurden von der Warren-Kommission noch heruntergespielt: Man brauchte verwirrte – im Falle von Ruby “emotionale”, “patriotische” – Einzeltäter. Tatsächlich hatte Ruby, wie der HSCA-Ausschuss später fand, schon Ende der 40er Jahre in seiner Heimatstadt Chicago für den Mob Drogen geschmuggelt und erledigte auch später in Dallas diverse illegale Geschäfte – darunter seit 1959 Waffenschmuggel für die Anti-Castro-Guerillas.

Wie Oswald in seiner ersten und letzten Pressekonferenz beteuerte auch sein Mörder Ruby mehrfach “nur der Sündenbock” zu sein – und verlangte von der Polizei und später von der Warren-Kommission nach Washington gebracht zu werden, wo er eine volle Aussage machen würde: In Dallas sei er seines Lebens nicht sicher. Doch so genau wollte man es gar nicht wissen. Rubys Gesuche wurden verweigert – er starb im Gefängnis 1967 an Krebs.

Der Fall ist nicht abgeschlossen und es sind keineswegs nur “grassy knoll”-Spinner, Konspirologen oder Extremisten, die das Verbrechen des Jahrhunderts interessiert. Immer noch bergen freigegebene Akten aus den Archiven neue Details, sorgen neue Dokumente und für erregte Debatten, wie etwa die Belege über die Manipulationen der pathologischen Befunde Kennedys – oder über die tatsächliche CIA-Verbindung von Garrisons Hauptangeklagten Clay Shaw. Noch 2001 sahen sich staatstragende Magazine wie “The Nation” oder “”Foreign Affairs” genötigt, diese neuerlichen Kredite an die “Paranoiker” Garrison und Oliver Stone in aufgeregten Artikelnzurückzuweisen – mit der “Enthüllung”, Garrison sei 1963 einer über die italienische Wochenzeitung Paese Sera lancierte KGB-Desiformation anheim gefallen.

In dem italienischen Artikel ging es aber gar nicht um die Kennedy-Ermordung, sondern um eine internationale Firma, die Geldwäsche betreibt, in den in den Putsch gegen Frankreichs General de Gaulle verwickelt war und des Landes verwiesen wurde. Diese “Centro Mondiale Comerciale [CMC]” und ihre Muttergesellschaft “Permindex” wurden in dem Artikel verdächtigt, Tarnfirmen für CIA-Aktivitäten zu sein und Clay Shaw aus New Orleans als einer ihrer Direktoren benannt. “Alles in den Paese Sera-Artikeln ist Lüge!”, so “Nation”- Autor Max Holland, dessen Artikel die CIA gleich auch auf ihrer eigenen Website publizierte. Als sich das Blatt weigerte, eine Erwiderung Oliver Stones zu drucken, schaltete er sie als Anzeige:

Zwei wichtige Fakten aus der Paese Sera Geschichte bleiben wahr

1.) CMC wurde 1962 gezwungen Italien zu verlassen (nach Johannesburg, Südafrika), unter einer Wolke des Verdachts über seine CIA-Verbindungen 2.) Clay Shaw war Mitglied des CMC Direktoriums.

Die CIA behauptet bis heute, ihr “ehemaliger” Mitarbeiter Clay Shaw sei 1956 ausgeschieden.

Es gab eine Verschwörung zur Ermordung Kennedys, die CIA war darin verwickelt und versucht bis heute, dies zu vertuschen

Es scheint, dass Jacqueline Kennedys Wunsch nach einem würdigen Anlass für den Mord an ihrem Mann in Erfüllung gegangen ist: Es war kein “silly little communist”, es war,alles in allem, Kennedys Kampf für die “Bürgerrechte”, der die Koalition seiner Mörder zusammenschweißte und zum Attentat führte.

Gegen die Intentionen seines FBI-Chefs Hoover ließ er Rassisten wie den KuKluxKlan verfolgen und setzte das Ende der Rassentrennung an den Schulen im Süden mit der Nationalgarde durch. Gegen die Interessen von Wall Street und “Big Oil” sprach er sich für Sozialpolitik und “New Deal” aus. Über Empfehlungen von Generälen und Beratern setzte er sich zunehmend hinweg – und in Sachen Kuba suchte er jenseits der Invasions-Hardliner in CIA und Militär den Verhandlungsweg mit Castro. Als die Nachrichten darüber durchsickerten und gleichzeitig das FBI im Auftrag seines Bruder im Juli 1963 das Lager in Lacombe durchsuchte, ein großes Waffen- und Sprengstofflager beschlagnahmte und 8 anwesende Exil-Kubaner festnahm, war das Maß voll.

Dass die Festgenommenen kurz darauf ohne irgendwelche Anklagen wieder freigelassen werden, gilt einigen Beobachtern als der entscheidende Wendepunkt. Kennedy schien die Macht im Staate zu entgleiten, er war zum Abschuss freigegeben. Und eben jene Koalition aus CIA-Haudegen wie Sturgis, Ferrie und Phillips, deren mühsam aufgebautes illegales Waffendepot gerade beschlagnahmt worden war, macht sich jetzt daran, den finalen Plot zu arrangieren, mit verschiedenen Schützen – möglicherweise von der Mafia beigesteuert – und ihrem Zögling, dem “Kommunisten” Oswald, dem man rechtzeitig einen “aussichtsreichen” Arbeitsplatz verpasst, als potenziellem Sündenbock.

Vorgesorgt wurde, falls etwas schief geht, was dann auch prompt und reichlich geschah, als Oswald, bereits eine Stunde nach der Tat gestellt, einen Polizisten erschießt – und schon im Polizeipräsidium zu plaudern beginnt. Jack Ruby, Sam Giancana’s “Mann in Dallas” und Kumpel aller Polizisten gelangt mühelos ins bewachte Untergeschoss, als Oswald gerade abgeführt wird und erschießt ihn vor laufender TV-Kamera.

Lee Oswald und sein Mörder Jack Ruby waren als Sündenböcke auserkoren und Teile DERSELBEN Verschwörung

Solange nicht die letzten Dokumente ins Licht der Öffentlichkeit gelangen – und die Sperre für die heikelsten beträgt noch weitere 35 Jahre -, ist der Fall nicht geschlossen, die Debatte nicht beendet. Die Lager in Sachen JFK-Mord – “Einzeltäter”-Gläubige hier, “Verschwörungs”-Gläubige da – stehen fest, wobei das Einzeltäterlager mit etwa 25 % der US-Bevölkerung zahlenmäßig zwar weit unterlegen ist (66 % glauben an eine Verschwörung), aber dafür nahezu den gesamten Mainstream von Medien und Meinungsführern auf seiner Seite hat.

Deshalb konnte sich die Einzeltäter-Theorie als offizielle historische Version in den Lexika und Enzyklopädien etablieren, während die Verschwörung dem Bereich der Legende, dem Mythos, dem Volksglauben zugeschrieben wird. Und dies obwohl sich die akademischen Historiker bis heute des Themas Kennedy-Mord weitgehend enthalten haben: Aufgrund der einerseits zwar riesigen, andererseits aber nach wie vor nicht nur lückenhaften, sondern auch fragwürdigen (weil behördlich gefilterten) Menge an Beweismaterial und Dokumenten wäre es, zumindest nach streng wissenschaftlichen Kriterien, schlicht verfrüht, Schlüsse zu ziehen.

Andererseits kann kein Professor mit großer Förderung für den Nachweis rechnen, dass im Namen des Staats Verbrechen begangen und Präsidenten ermordet werden. Und so konnte es kommen, dass nach vier Jahrzehnten trotz aller offensichtlichen Widersprüche und Ungereimtheiten die Einzeltäter-Theorie als historische “Wahrheit” gilt und die der Realität sehr viel näher kommenden Verschwörungstheorien als “Mythos”. Geschichte wird immer von den Siegern geschrieben – und so haben es auch die Sieger des Staatsstreichs vom 22. November 1963 getan.

Das Wuchern von Verschwörungstheorien über den Kennedy-Mord dient nach wie vor der Tarnung der eigentlichen Verschwörung

Nur zweimal sah ich als kleiner Junge meine Mutter morgens am Frühstückstisch weinen: als mein Großvater gestorben war und nach dem Mord an Kennedy. Ich kam in die Küche, die Zeitung mit der Schlagzeile lag vor ihr und ich fragte, warum sie weint: “Ach”, sagte sie und nahm mich in den Arm, “die Welt ist so schlimm.”

Der Sunnyboy aus Massachusetts, der “Berliner” aus Amerika, hatte nicht nur in seinem Land in kürzester Zeit die Hirne und Herzen der Menschen erobert. Weder seine notorischen Hurengeschichten, noch der mafiose Vater, der schon eine Dynastie von 30 Jahren voraussah, wenn alle seine Söhne zweimal kandierten, noch außenpolitische Debakel wie die Schweinebucht und Vietnam konnten daran etwas ändern. Der Mythos Kennedy als Synonym für ein demokratischeres, freieres Amerika hat bis heute Bestand, auch wenn Entmythologisierer wie Seymour Hersh – in seinem Buch “The dark side of camelot, 1998 – ihr Bestes getan haben.

Wie die Harvard-Historiker May und Zelikow anhand freigegebener Tonbandaufzeichnungen über die Beratu
ngen im Weißen Haus angesichts der in Kuba stationierten Sowjetraketen analysierten, war Kennedy “oft der einzige Mann im Raum, der nicht zum Krieg entschlossen war” (Ernest R. May & Philip D. Zelikow: The Kennedy Tapes, 1997). Ihr Kollege Howard Jones stellt zu den Beratungen über das Engagement in Vietnam fest, “dass das einzige hochrangige Mitglied der Kennedy-Administration, das sich stets gegen eine Entsendung von US-Truppen aussprach, der Präsident selbst war.” (Howard Jones: Death of a Generation – How the Assassinations of Diem and JFK Prolonged the Vietnam War, 2003). Kennedys Biograph von der Boston University, Robert Dallek (An Unfinished Life – John F. Kennedy 1917 – 1963, 2003) fügt dazu ein Original-Zitat an, das den Kern der Materie trifft:

Der erste Rat, den ich meinem Nachfolger gebe, ist, auf die Generäle zu achten und das Gefühl zu vermeiden, dass nur, weil sie Militärs sind, ihr verdammter Rat etwas wert ist.

Kennedy war in den 1.055 Tagen seiner Präsidentschaft zu einer Herausforderung geworden: für die Machtelite, für den militärisch-industriellen Komplex, für die Geheimdienste. Der Strahlemann, dem niemand viel zugetraut hatte, machte sich zunehmend selbstständig. Er hatte, unterstützt von seinem Bruder, intern mehrfach gedroht, die CIA “in tausend Stücke zu zerschlagen”. Eine zweite Amtszeit für John F. Kennedy, da sind sich viele Historiker mittlerweile einig, hätte einen entscheidenden Politikwechsel mit sich gebracht. Die Killer, die am 22. November 1963 in Dallas zuschlugen, wussten das zu verhindern – und ihren Auftraggebern ist es bis auf den heutigen Tag gelungen, die Tat zu verschleiern.

Der “dumme kleine Kommunist” mag uns auch künftig besser schlafen lassen, ansonsten aber gilt: “Die Welt ist so schlimm”.

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