Compliance-Regeln

von Günter Langer

Compliance

In Sachen Habeck-Filz wird von Grünen und ihren Medientrolls davon fabuliert, die Compliance-Regeln seien nicht vollständig eingehalten worden, ohne zu erklären, was diese Regeln beinhalten. Als des Englischen einigermaßen mächtig (25 Jahre Englischlehrer) und als politisch ebenfalls einigermaßen Interessierter (Obama-Wahlhelfer und drei Jahre Präsident einer Home Owner Association in Florida) kramte ich in meinem Gedächtnis, ob ich diesem Terminus früher schon einmal begegnet bin. Fehlanzeige.

Es hieß, der Minister sei von einem seiner Untergebenen über Bekanntschafts- und Verwandtschaftsgrade von Bewerbern für hochdotierte Jobs in dessen „Wärmewende-“ Arbeitsbereich im Wirtschaftsministerium nicht transparent genug unterrichtet worden. In gutem Deutsch hätte man auch artikulieren können, die normalen Bewerberverfahren seien nicht korrekt eingehalten worden. Was also bedeutet „compliance“? Langenscheid  übersetzt „to comply“ mit „Regeln befolgen“, bzw. „Regeln einhalten“, mit anderen Worten der Begriff „Compliance-Regeln“ bedeutet also die „Befolgung von Regeln“.  Da dieser Begriff keinerlei Hinweis darauf gibt, was für Regeln das sein könnten, ist er so gebraucht also sinnlos. 

Da in diesem Zusammenhang auf die normale Sprache verzichtet wurde, die normal gebildete Bürger verstehen, liegt der Verdacht nahe, dass mit der Wahl dieser eher kryptischen Sprache, die niemand versteht, irgend etwas bezweckt wird. Soll der Vorgang vielleicht harmloser aussehen, als er ist? Wenn niemand versteht, worum es eigentlich geht und nur irgendeine unwichtige bürokratische Regel nicht eingehalten wurde, kann es eigentlich nichts Schlimmes gewesen sein, jedenfalls nicht so etwas wie Filz, Korruption oder persönliche Bereicherung. Orwell hätte mit diesem Sprachgebrauch sicher auch seine Freude gehabt. Schwarz ist weiß, Krieg ist Frieden….

25.5.2023